home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Eigentlich hatte sie ihr Debüt in der Titelrolle erst 2012 in Wien geplant, doch dann ist Linda Watson kurzfristig in die aus München entliehene "Elektra"-Produktion von Herbert Wernicke in Baden-Baden eingesprungen. Und man kann nicht anders, als der Sängerin größten Respekt zu zollen: Sie ist eine wirklich beeindruckende und durchweg überzeugende Interpretin, die diese Mörderpartie souverän meistert. Die Stimme ist groß und bis zum Ende durchschlagskräftig, wird aber stets dynamisch gut abgestuft; nur an der Textverständlichkeit sollte Linda Watson noch arbeiten. Ihre Landsmännin Jane Henschel bietet als Klytämnestra den richtigen Gegenpol zu ihr, um die Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter packend über die fast leere Bühne zu bringen. Da hat es Manuela Uhl als Chrysothemis trotz sehr guter vokaler Leistung darstellerisch schwer, neben diesen beiden Larger-than-life-Partnerinnen zu bestehen. Albert Dohmen ist ein stimmlich zwar sicherer, aber fast zu reifer, nicht ausreichend geschmeidiger Orest, für die Minipartie des Aegisth wurde René Kollo verpflichtet. Am Pult der hervorragend spielenden Münchner Philharmoniker sorgt Christian Thielemann für eine exzellente, immer auch auf die Sänger Rücksicht nehmende Umsetzung der Partitur. Hätten die Tontechniker die Gesangsstimmen gleichmäßiger eingefangen – das Opernglück wäre perfekt.

Michael Blümke, 18.12.2010


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top