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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Méditerranées

Renaud García-Fons

Enja/Edel 1095632 EJM
(65 Min., 2010)

Was den Amerikanern der Blues ist, sind die verschiedenen regionalen Volksmusiken für eine Gruppe europäischer Musikerinnen und Musiker: Ausgangspunkt für Kompositionen und Improvisationen. In den 1980ern erfanden sie eine 'imaginäre Folklore', die nicht real vorhandene Volkslieder als Ausgangsbasis hat, sondern mit regional typischen Instrumenten eine in Haltung und Grundgedanken dem Jazz verwandte Musik aus neu erfundenen Themen schafft. Genau so arbeitet auch der Kontrabassist Renaud García-Fons, wobei er, basierend auf der iberisch-andalusischen Tradition, diese um Einflüsse des Jazz und Gedanken aus der Neuen Musik ergänzt. Sein Album "Méditerranées" kreist um Elemente aus dem gesamten Mittelmeerraum; sie bringt unter anderem in "Aljamiado" marokkanische Rhythmen und Flamenco zusammen, und "Fortaleza" ist ein massiv stampfender Flamenco für Kontrabass-Playback und Percussion. In "Las Ramblas" begegnen sich spanische und türkische Elemente, und "Romsarom" versetzt in italienische Trattorias. Mit dem von der Bouzouki geprägten "Iraklio" geht es nach Griechenland, und das Kontrabass-Solo "Bosphore" lässt orientalisches Flair aufkommen, wobei García-Fons hier den Klang des Oud imitiert. Auf dieser Klangreise setzt er neben Kontrabass, Gitarre, Laute, Akkordeon, Flöten und Klarinette auch Zither, Bouzouki und arabische Perkussionsinstrumente ein. Es ist ein Vergnügen, sich mit diesen – fast so impulsstark wie ein Popalbum abgemischten – Aufnahmen auf eine Reise in die heiße, flirrende Sommerluft von Spanien über die Türkei, Griechenland, den arabischen Ländern und Nordafrika zu begeben.

Werner Stiefele, 18.12.2010


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