Die Sonne scheint auf alle Kontinente, und wer sich an der Sonne orientiert, kennt keine Grenzen. Der lernt asiatische und afrikanische Percussioninstrumente kennen, lässt sich von orientalischen Melodien und iberischem Flamenco inspirieren, hat die Power des Rock im Blut und webt filigrane Kommunikationsfäden. Elektro- und Akustik-Gitarre, Trommeln, Becken, Gongs, Tonvasen und digitale Drums vereinen sich zu einem großen Reservoir, aus dem der Gitarrist Jo Ambros und der Percussionist Uwe Kühner schöpfen. Regionale Grenzen verschwinden, und so können in "Last March" bluesig schwebende Elektrogitarrensounds und weiträumige Percussionmuster die Wüstenhitze flirren lassen oder in "Growing up and Falling down" und "Felix Dancing in Own Space" den hellen Puls asiatischer Gongs und das weiche Schwingen der Gitarrensaiten zusammenbringen und das dunkle Vibrieren von Rahmentrommeln untermengen. Diese Musik kennt keine Hektik. Gelassen und konzentriert wie – so der Titel eines weiteren Stücks – ein "Seiltänzer" bewegt sie sich mit kleinen, überschaubaren Schritten voran und lässt dem Hörer Zeit, die Fülle der Eindrücke in sich aufzunehmen. Einzig das als Dank an Kühners Lehrer Doug Hammond gedachte "Mo‘ Folks" durchbricht diese meditative Atmosphäre durch einen gerappten Text. Zum Ausgleich bieten zwei mit viel Witz verfremdete Versionen von "Das Wandern ist des Müllers Lust" Gelegenheit zum Schmunzeln.
Werner Stiefele, 15.01.2011
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