EMI 5 56962 2
(56 Min., 3/1999) 1 CD
An Mozarts Orchestersätzen liebe ich besonders die Bläserschattierungen - jenes hochdifferenzierte „Abfärben” in Flöten, Klarinetten, Oboen oder Hörnern, das schon Mozarts Zeitgenossen als außergewöhnlich empfanden. Umso skeptischer war ich, als ich diese Aufnahme in die Hand bekam: Mozarts zwölftes Klavierkonzert in einer (freilich vom Komponisten selbst hinterlassenen) Fassung, in der das Orchester auf ein Streichquartett zusammengekürzt wurde.
Man muss sich erst einhören in diesen Wohnzimmer-Mozart, den die Interpreten auch gerne in kammermusikalischer Intimität halten. Hier ist verhaltene Transparenz zu erleben, delikates Auskosten graziler Rokoko-Melodik und biegsamer Streichersätze. Weder Alfred Brendel noch das Alban-Berg-Quartett versuchen Ecken und Kanten zu finden oder gar mit dramatischem Nachdruck den konzertanten Wettstreit zu forcieren.
Interessanterweise kommt das „echte” Kammermusikwerk, das Klavierquartett Es-Dur KV 493, dann gewichtiger und in seiner Artikulation ansprechender daher und bietet einen prägnanteren Dialog als das Konzert. Aber auch hier ist mehr Abgeklärtheit als Spannung.
Oliver Buslau, 03.02.2000
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.