Im Trio des Pianisten Esbjörn Svensson sorgte Magnus Öström 15 Jahre lang für den nervösen, druckvollen Puls. Dezent setzte das Trio damals Elektronik sowie Übersteuerungseffekte ein. Auf dem eigenen Album greift Öström dieses Konzept auf – allerdings radikaler, näher am Avantgarderock und letztlich auch gitarrenbetonter. Andreas Hourdakis lässt die Saiten heulen – ein idealer Partner für eine Musik, in der minimalistische Figuren und scharfe Sounds Schwebezustände erzeugen. Ihren ertrunkenen Bandleader Esbjörn Svensson ehren der Schlagzeuger Magnus Öström und der E.S.T.-Bassist Dan Berglund mit einer sentimentalen "Ballad for E", bei der ihnen Pat Metheny an der akustischen Gitarre zur Seite steht. Ansonsten übernimmt Thobias Gabrielson mit Elektrobass und Bass-Synthesizer die Grundierungsaufgaben. Das zehnminütige "Weight of death" wirkt durch Orgelsounds, getragene Rhythmen und sakrale Harmonien ebenso wie die zweiteilige "Hymn (for the past)" wie ein Nachruf auf Svensson. "The haunted thoughts and the endless fall" spiegeln, wie sich eine bedrohliche Figur immer tiefer voran frisst – ein akustisches Symbol für den unausweichlichen Tod. "Longing" hingegen nähert sich eher der E.S.T.-Ästhetik, indem sich ein hibbeliger, von Pop beeinflusster Puls und Jazzelemente begegnen, wobei durch die Spannung zwischen Gustaf Karlöfs Klavierspiel, Öström und dem Bassisten Thobias Gabrielson Erinnerungen an die drängende Energie des Esbjörn Svensson Trios aufkommen – allerdings durch die Klänge der Elektrogitarre gebrochen. Hier schimmert am ehesten die E.S.T.-typische Symbiose aus druckvollem Popmix, klaren Melodien und Elektronik auf.

Werner Stiefele, 26.03.2011

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