home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach

Tafelmusik-Suite B-Dur, Cello-Konzert B-Dur Wq 171

Irene Güdel, Carlos Kleiber, NDR Sinfonieorchester

Profil/Naxos PH 11031
(44 Min., 12/1960)

1960 war Carlos Kleiber bereits 30 Jahre alt, als er beim Hamburger Rundfunkorchester gastierte. Doch statt in einem großen Abo-Konzert war er da noch in der Reihe „Podium der Jungen“ zu hören. Denn wenngleich Kleiber damals bereits seine ersten Talentproben an der Hamburger Staatsoper und der Deutschen Oper am Rhein abgeliefert hatte, war er noch weit entfernt von dem fast kultisch verehrten Jahrhundertdirigenten kommender Jahre und Jahrzehnte. So ist es rückblickend nicht verwunderlich, dass der übertragene NDR nicht gerade sorgsam mit den Ton-Dokumenten vom Kleiber-Konzert am 7. Dezember 1960 umgegangen ist. Lediglich der Mitschnitt eines Cello-Konzerts von Carl Philipp Emanuel Bach hat sich in einer arg dürftigen Aufnahmequalität erhalten. Das Oboen-Konzert von Bohuslav Martinů (Solist: Heinz Holliger) sowie eine Suite aus Telemanns „Tafelmusik“ fehlen hingegen. Telemann hatte Kleiber immerhin noch wenige Tage zuvor separat aufgenommen.
Auch wenn gerade diese Studio-Aufnahme Kleibers typische Akribie erahnen lässt, mit der er nun die Barock-Musik dezent vom romantischen Hüftspeck befreite, ist sie dennoch nur etwas für seine eingefleischten Fans. Und das Cello-Konzert kommt nicht zuletzt der jungen Schweizer Cellistin Irene Güdel wegen mehr als unausgewogen und schon mal recht klobig daher. Ganz zum Schluss dieser historischen Kleiber-Hommage spitzt man dann umso lieber die Ohren. Bei Kleibers einzig dokumentiertem Interview, das er 1960 in der Konzertpause gegeben hatte. Zumal Kleiber nicht nur seinen bisherigen Werdegang Revue passieren lässt, sondern über den berühmten Vater spricht. Und wenn er etwa erwähnt, wie Erich Kleiber intensive Konzertproben schon mal mit so manchem Witz aufzulockern verstand, so sollte er ihm in dieser Kunst später in nichts nachstehen.

Guido Fischer, 10.12.2011


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top