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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Franz Schubert

Erlkönig (Lieder Vol. 7)

Matthias Goerne, Andreas Haefliger

harmonia mundi HMC 902141
(68 Min., 1/2012)

Auf seinem Weg durch den Schubertschen Lied-Kosmos ist Bariton Matthias Goerne in jenen Gefilden angelegt, in die es die deutsche Romantik unerbittlich zog – bei Mutter Natur. In 19 Liedern lässt Goerne zusammen mit Pianist Andreas Haefliger einen so an den seelischen Dämmerzuständen und Fluchtbewegungen teilhaben, von denen Schubert mal unerbittlich kühn, mal mit radikaler Schlichtheit erzählt. Fürs schwache Hörergemüt ist dieses Recital nichts. Gleich „Im Abendrot“ ist (auch thematisch) aus einem solch verzagten Holz geschnitzt wie etwa Schumanns Kerner-Vertonung „Lust der Sturmnacht“. Ewig und ewig weiter muss es „Im Walde“ gehen. Und beim trügerisch entspannten „Geistertanz“ ist der Sensenmann nicht allzu fern. Im Grunde sind das alles Schauergeschichten mit dramatischen Unhappy-End, egal ob „Erlkönig“, die „Forelle“ oder das überirdisch wunderschöne „An den Mond“.
All diese inneren Erregungszustände kann man bis ins Hysterische hinein nach außen kehren, wenn man sich wie in Fischer-Dieskaus Urväter-Zeiten ganz auf das Primat des Wortes versteift. Oder man konzentriert sich vollkommen unprätentiös und unmanieriert auf das Melodische und Lyrische. Und wie aus dem Seligen dann eine direkte Aussagekraft entsteht, die bis in sämtliche Zwischentöne reicht, kann man aktuell wohl kaum beeindruckender erleben als beim Liedsänger Goerne.

Guido Fischer, 13.04.2013


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