dhm/Sony 88883744012
(77 Min., 6/2013)
Kaum drei Monate ist es her, dass David Hansen im Aufnahmestudio war. Die Mikrofone glühen noch nach, da hält man sein Debütalbum schon in Händen – und tut gut daran, es möglichst schnell in den CD-Spieler zu befördern. Das aufregendste Countertenor-Recital seit Jahren erwartet den Stimmenfan – trotz Jaroussky oder Cencic und keineswegs nur der acht Ersteinspielungen wegen. Der 33-jährige Australier norwegischer Abstammung besitzt eine unglaublich schöne und sinnliche Stimme, die flüssig und bruchlos vom Alt-Register in Sopranhöhen übergeht und auch in den oberen Regionen so gar nichts Strohiges hat, sondern stets einen geschmeidigen, gehaltvollen Ton behält. Mit atemberaubender Emphase und zupackender Leidenschaft stürzt er sich in die virtuosen Steilkurven, mit herzerwärmender Innigkeit und geradezu fluoreszierender Inbrunst durchpulst er die lyrischen Momente.
Wer über solche vokalen Mittel verfügt, darf damit auch angeben. Und so führt uns David Hansen mit der von Farinelli zusätzlich aufgepeppten Arie "Son qual nave" (als ob sie nicht so schon schwierig genug wäre) vor, wozu seine Stimmbänder in der Lage sind. Gleich mit seiner ersten CD hat sich der Countertenor also ganz ganz oben postiert und das, obwohl es momentan so viele hervorragende Kollegen/Konkurrenten gibt wie nie zuvor. Auf dem Coverfoto hat man ihm so unnatürlich blaue Augen verpasst, als wäre er ein Außerirdischer, sein Gesang allerdings könnte einen genau das glauben lassen. Definitiv ein Anwärter auf die CD des Jahres.
Michael Blümke, 07.09.2013
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