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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Le nozze di Figaro

Andrei Bondarenko, Simone Kermes, Fanie Antonelou, Christian Van Horn u.a., Teodor Currentzis, MusicAeterna

Sony 888837092623
(177 Min., 9 & 10/2012) 3 CDs

Dass in Russland ein neues Mozart-Zeitalter anbrechen könnte, haben die Spatzen schon vor fast drei Jahren von den Dächern gepfiffen. Da ließ es nämlich der griechische Dirigent Teodor Currentzis mit seiner in Nowosibirsk gegründeten Alte Musik-Truppe MusicAeterna in Mozarts „Requiem“ derart donnern und blitzen, als hätte man gerade einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Und schon damals war selbst eine Simone Kermes nach Sibirien aufgebrochen, um diesem Mozart-Spektakel die Krone aufzusetzen. Inzwischen ist Currentzis mit seinem Team in den Ural, nach Perm weitergezogen, wo man sich dauerhaft im örtlichen Opernhaus eingerichtet hat. Und ebendort fanden im Herbst 2012 die Aufnahmesessions von Mozarts „Le nozze di Figaro“ statt, zu denen auch Kermes wieder eingeladen worden war.
Nun wurden Mozarts DaPonte-Opern auch von den Gewährsmännern der historischen Aufführungspraxis, von Harnoncourt bis Jacobs, schon mächtig geliftet und upgedated. Aber Teodor Currentzis hat tatsächlich noch einmal nachjustiert. Und so ist ein „Figaro“ herausgekommen, der schon in der Ouvertüre eine schnittige Sturmfrisur trägt. Nun wäre es aber auf Dauer ein schnell ermüdendes Spektakel, wenn man durchweg nur auf den Effekt setzen würde. Mehr als nur ein bisschen Theaterblut darf es schon sein. Und davon fließt nicht nur den Musikern reichlich in den Adern. Auch dem Sängerensemble mangelt es keinesfalls an elektrisierendem Furor (Andrei Bondarenko als Graf), natürlicher Vitalität (Simone Kermes als Gräfin) sowie an auch charakterlicher Vielschichtigkeit (Christian Van Horn als Figaro). Auch wenn manche Besetzung (etwa Fanie Antonelou als Susanna) dem von Currentzis von Beginn an hörbar gemachten Qualitätsanspruch nicht gerecht werden kann, darf man schon jetzt auf das nächste Mozart-Wunder von Perm gespannt sein. Mozarts „Così“ soll längst schon im Kasten sein.

Guido Fischer, 08.03.2014


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