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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Divine Travels

James Brandon Lewis

Okeh/Sony 88883766642
(67 Min., 11/2011)

Es gibt ihn noch, den tiefschwarzen Jazz aus dem Geiste der Avantgarde der großen Tenoristen, gespeist aus den großen Traditionssträngen von Blues und Gospel. In dem Saxofonisten James Brandon Lewis hat diese Musik einen kompetenten Fackelträger. In fast spröder akustischer Triobesetzung mit der Avantgardelegende William Parker am Kontrabass und dem in Craig Taborns Trio gefeierten Gerald Cleaver am Schlagzeug legt der Anfangvierziger ein Album mit zehn Titeln vor, in dessen Zentrum mit „Wading Child In Motherless Water“ eine Art Verwebungs-Collage von Fragmenten bekannter Gospel- und Spiritualmotive steht. Auf drei Stücken rezitiert der Dichter Thomas Sayers Ellis drei seiner Gedichte, die kritisch Erfahrungen aus dem thematisierten schwarzen Umfeld reflektieren. Leider sind die Texte im Booklet nicht abgedruckt.
Es ist faszinierend, wie James Brandon Lewis das stilistische Erbe eines John Coltrane, Albert Ayler und Sonny Rollins zu einem nahezu nüchternen, reflektierten Angang kombiniert, in dem der Energiestrom dieser Tradition gleichwohl lebendig ist. Er entgeht dabei allerdings mitunter nicht der Gefahr zielvergessener Repetition: Gleich mehrere Titel finden ihr Ende nur durch den diskreten Ausblendregler des Produzenten. Parker und Cleaver stützen und fordern den Debütanten mit großartig kraftvoll verzahnter Zusammenarbeit. So ist „Divine Travels“ ein überzeugender Einstand und ein Versprechen auf den ganz großen Wurf.

Thomas Fitterling, 22.03.2014


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