Carus/Note 1 CAR83256
(60 Min., 4/2013)
Pünktlich zum Osterfest präsentiert Hans-Christoph Rademann im Rahmen seiner Dresdner Schütz-Gesamteinspielung eine vielfältige Sammlung von Oster-Musiken des Dresdner Hofkapellmeisters, in deren Zentrum die bekannte, ob ihrer musikalischen Einzigartigkeit immer wieder aufs Neue faszinierende „Auferstehungshistorie“ steht. Daneben hören wir weniger vertraute Werke wie die Motetten „Christ ist erstanden“ oder „Es gehen zweene Menschen hinauf“, letztere eine musikalische Umsetzung des Gleichnisses vom Pharisäer und Zöllner. Der hervorragend besetzte Dresdner Kammerchor wird in dieser Folge wieder ergänzt durch ein hochqualifiziertes Solistenteam, zu dem Gerlinde Sämann und Georg Poplutz gehören; im Instrumentalbereich zählen Hille Perl, Lee Santana und Ludger Rémy zu den herausragenden Größen.
Mit einem so brillanten, erfahrenen Ensemble lässt sich trefflich Schütz musizieren; entsprechend mangelt es nirgends an rhetorischer Prägnanz und differenzierter Auslotung der satztechnischen wie der klangfarblichen Vielfalt dieser großartigen Musik. Rademann lenkt die Musiker mit sicherer Hand und schafft dabei mit großer Ruhe klare Konturen. Wenn überhaupt etwas fehlt, dann ist es vielleicht ein Quäntchen Leidenschaftlichkeit, durch das der expressive Gehalt dieser Musik sowie ihre durchaus vorhandene Sinnlichkeit noch klarer zur Geltung kommen könnten: Ein wenig nüchtern ist er schon, dieser Dresdner Schütz – unbeschadet seiner ansonsten hervorragenden Qualität.
Michael Wersin, 05.04.2014
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr