RCA/Sony 88843095462
(70 Min., 6/2013) 2 CDs
Die Uraufführung 1913 wurde zum Skandal, das Stück zum work in progress. Immer wieder überarbeitete Strawinski "Le sacre du printemps", bis er schließlich 1967 zu (s)einer endgültigen Form fand. Doch womöglich hat nur sein Tod vier Jahre später weitere Fassungen verhindert. Zum 100. Geburtstag des Werkes machte sich David Zinman mit dem Tonhalle-Orchester Zürich an die ebenso reizvolle wie aufschlussreiche Gegenüberstellung der primären und der finalen Version. Möglich wurde dies durch die Paul-Sacher-Stiftung in Basel, in deren Besitz sich Strawinskis Originalpartitur befindet, aus der Pierre Monteux auch die Uraufführung dirigierte. (Die erste Druckausgabe des "Sacre" erschien erst 1922.) Wie es der Zufall will, war David Zinman Schüler und Assistent von Pierre Monteux und leitete für diesen die Proben zum goldenen "Sacre"-Jubiläumskonzert 1963. Es gab somit nur eine Stabübergabe von der Uraufführung bis heute – authentischer geht's kaum. Zinman und seine Zürcher werden der etwas weicheren, subtileren Urfassung ebenso gerecht wie der zugespitzteren, geschärfteren heute üblichen von 1967, die Unterschiede sind letztendlich aber nicht wirklich werkverändernd. Einziger Kritikpunkt ist die nicht durchdachte Aufteilung der beiden Versionen auf zwei CDs, die einen unkomplizierten direkten Vergleich vereitelt. Wer nicht ständig die Scheiben wechseln will, muss sich die Musik vorher auf den iPod ziehen.
Michael Blümke, 07.02.2015
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