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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Sternal Symphonic Society Vol. 2

Sebastian Sternal

Traumton/Indigo 101022
(74 Min., 9/2014)

Der Pianist und Komponist Sebastian Sternal ist exemplarisch für einen neuen Musikertypus der letzten Jahrzehnte. Er verfügt über eine herausragende handwerkliche Meisterschaft und ist von einer selbstverständlichen Offenheit anderen Genres gegenüber. Er wurde geprägt durch Jazz- und Klassik-Studien in Köln und Paris sowie der Mitwirkung im BuJazzO. Heute ist er Anfang dreißig und selber Jazz-Professor in Mainz und Köln. Stilistische Offenheit, die Liebe zu Jazz und Klassik sind für ihn Programm. Mit seiner Symphonic Society verwirklicht er eine organische Integration von Elementen des Jazz und der Klassik. Er verzahnt dabei den Klangreichtum eines Streichquartetts mit einem Jazzbläserquartett aus Trompete, Sopran-/Altsaxofon, Sopran-/Tenorsaxofon bzw. Klarinette und Posaune. Er ergänzt dieses Doppelquartett mit dem ausgezeichneten Trio des Pianisten Pablo Held als Rhythmusgruppe.
Die erste CD der Symphonic Society wurde sogleich mit einem Echo geehrt. Mittlerweile kennt Sternal seine Musiker noch genauer und hat ihnen so meisterlich zugeschnittene, intim interagierende Abläufe auf den Leib geschrieben. Zu Beginn und Ende des Albums erklingen fast elektronisch anmutende Kompositionen mit raffiniert geschichteten Beats. Vier weitere, ebenfalls namentlich benannte Stücke folgen groove-orientierten Jazzlinien mit beeindruckenden Bläser-Soli, während sieben durchnummerierte „Symphonics“ eher klassisch flächig auskomponierte Klangvarietäten darstellen. Namenstücke und Symphonics umschließen eine dreisätzige Suite nur für Streichquartett und Klavier, in der sich Sternal den Klavierpart vorbehält. Wie in den Tutti-Nummern kommt nie der Gedanke an geschmäcklerischen Cross-Over auf, die Suite ist vielmehr logisch verdichteter Kern einer genretranszendenten, jazzbeflügelten Musik, die insgesamt den einst nicht eingelösten Traum des Third Streams wahr werden lässt.

Thomas Fitterling, 14.03.2015


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