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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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70 Strong

Steve Gadd

BFM/In-Akustik 302 062 429 2
(74 Min.)

Für Al Di Meola, den Megastar der Fusion-Gitarre, ist Steve Gadd schlicht der “größte Schlagzeuger, der je lebte”. Aus seiner Perspektive ist dies nachvollziehbar, und schließlich ist die stilistische Bandbreite Gadds erheblich. Er spielte u.a. mit Chick Corea, Eric Clapton, Frank Sinatra und Barbara Streisand. Legionen von Schlagzeugern kopieren seine griffigen Beats wie die legendäre Begleitung zu Paul Simons „Fifty Ways To Leave Your Lover“. Auch bei größter Ausgebufftheit wirkt sein Spiel stets natürlich und auf typisch amerikanische Weise relaxt. Figuren der klassischen Trommelkunst macht er zu mitreißenden Funk-Pattern, indem er sie orchestrierend auf die Instrumente des Drumset verteilt und die Notenwerte spannungsreich bis zu ihrer Grenze ausreizt. Heuer ist er siebzig geworden und schenkt sich zum Wiegenfest eine Einspielung mit seiner aktuellen Working Band. Die ist mit ausgesprochenen Cracks der Fusion-Szene besetzt: Larry Goldings spielt Keyboards und Akkordeon, Walt Fowler bläst Trompete, und Michael Landau und Jimmy Johnson agieren an Gitarre und E-Bass. Ein variantenreiches Programm des perfekten Jazzrock-Kunsthandwerks ist entstanden. Kurioserweise enthält das Album nur wenige Takte Schlagzeugsolo – und die vor riffender Band in dem einzigen Stück, das explizit mit vertrackt ausgebuffter Rhythmik spielt. Sonst ist Gadd hier ganz der gruppendienliche Schlagzeuger, dessen klare Schläge mit größter Präzision und Selbstverständlichkeit auf den Spannungspunkt des Beats fallen. Auf der Hälfte der Stücke spielt er nicht mit Stöcken, sondern zaubert augenzwinkernd mit Besen raffinierte Grooves, die quasi dem Funk-Feeling kleine Sahnehäubchen aufsetzen. Immer vollzieht sich das in engster Verzahnung mit den solistischen und begleiterischen Abläufen. Die sind – quasi korrelierend mit ihrer Perfektion – von erheblicher Vorhersehbarkeit und weisen etliche Längen auf. Doch die Füße halten dabei nie still, und so gibt es satte drei RONDO-Notenpunkte.

Thomas Fitterling, 21.11.2015


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