home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Dimanche

Jeff Ludovicus

Believe/Soulfood KAM01
(51 Min., 11/2015-3/2016)

Der französische Schlagzeuger Jeff Ludovicus ist seit einem Vierteljahrhundert der Mann für alle Trommelfelle in der Pariser Szene. So spielte er unter anderem für China Moses, St. Germain oder die Afrosoul-Sängerin Asa. Für seine Plattenpremiere unter eigenem Namen hat sich Ludovicus viel Zeit gelassen — eine Dekade lang reifte sie nach eigenen Angaben in seinem Kopf, vier Jahre lang komponierte er gemeinsam mit Pianist Cédric Duchermann die Stücke.
Das behutsame, abwägende Arbeiten hat sich gelohnt: „Dimanche“ entpuppt sich als Sonntagsspaziergang durch einen Park mit vielen unterschiedlichen Gewächsen. Da blühen Soul und raunende Spoken-Word-Performances der eingeladenen Sängerinnen und Sänger neben organisch gewachsenen Schlingpflanzen diverser rhythmischer Provenienz, da schießen aus Blumenbeeten an Wayne Shorters 90er-Jahre-Aufnahme „High Life“ gemahnende Blüten hervor — und irgendwo in den Baumwipfeln singt ein Cello, eine Geige oder Sofi Hellborgs Sopransaxofon.
Ludovicus schafft es mit seinem unaufdringlichen, aber mit allen Wassern amerikanischer, europäischer, karibischer und afrikanischer Schlagzeugfinesse gewaschenen Spiel alles ganz frühlingshaft leicht klingen zu lassen. Wenn es dann zu gefällig oder gar zu kitschig zu werden droht, wie etwa in seinem Vaterfreudenlied „A Song for Loulou“, sorgen kleine Instrumentierungs-Überraschungen für die nötige Brechung. In dem fraglichen Song ist es beispielsweise ein unerwartetes Bassklarinetten-Röhren, in den anderen sind es Streicher, ein markanter E-Bass, Allusionen an den Hot Club de France oder Chanson-Andeutungen. Es gibt immer wieder etwas Neues zu sehen in Ludovicus Garten. Man lustwandelt dort gerne.

Josef Engels, 15.04.2017


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top