EMI, CD M 7631152
(78 Min., 2008-10-25) 1 CD
Im Januar 1964 stand Sir John Barbirolli vor den Berliner Philharmonkern und spielte mit ihnen die 9. Sinfonie von Gustav Mahler ein. An sich nichts besonderes. Aber - bei Sir John B. und diesem Orchester wurde es zu einer Sternstunde.
Der Eingangssatz wird in fast 27 Minuten eindrucksvoll gespielt. Nichts entgeht dem Dirigenten. Der Zuhörer, wenn er mehrere Interpretationen kennt, öffnen sich Seiten- und Schleichwege zu dieser Sinfonie. Noch nie gehörte Klänge tönen aus den Lautsprechern!
Im zweiten Satz, 'im Tempo eines gemächlichen Ländlers (etwas deppisch, etwas derb' geht es richtig zur Sache. Da wird nicht schön gespielt, da wird richtig auf die Pauke gehauen. Da wird gar lustvoll musiziert. Nach knapp 15 Minuten hat der Spuk ein Ende.
Der 3. Satz überschrieben mit Rondo - Burleske, ist eine Minute kürzer - was macht Sir John B.? Er holt aus den Musikern und aus den Noten das Optimale heraus. In diesem Satz spätestens gibt es zwei Möglichkeiten: man stellt sich entweder vor, im Orchester zu sitzen oder davor zu stehen. Diese Aufnahme reißt mit.
Der vierte Satz, wo die Celli nach knapp 23 Minuten verhauchen, wird hier nicht langgezogen. Der Satz atmet bei Barbirolli. Das Orchester lebt. Das Adagio ist ein Zwilingsbruder des ersten Satzes. Das wird in dieser Aufnahme auch dem letzten Hörer klar.
Nach 79 Minuten ist die CD zu ende! Warum eigentlich? Diese Aufnahme macht süchtig!
Frank Storbeck, 52 Jahre, Wilhelmshaven
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