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Hat der türkische Pianist Fazil Say einfach laut vor sich hingedacht oder bewusst eine Bombe gezündet, als er kürzlich im Interview über einen Umzug weg aus der Türkei in ein westliches Land spekulierte? Es ist die von ihm beobachtete zunehmende Islamisierung seiner Heimat, die ihn bedrückt und demnächst vielleicht endgültig (Say absolvierte bereits sein Musikstudium in Deutschland) das Weite suchen lässt. Was auch immer Say mit seinen Äußerungen bezweckt hat: Die Reaktionen aus den Reihen seiner Landsleute kamen prompt und fielen womöglich anders aus als gedacht. Gerade von einigen türkischen Musikerkollegen und Intellektuellen muss er sich den teils scharf formulierten Vorwurf gefallen lassen, er, der ohnehin durch eine komfortable, privilegierte Ausgangsposition gesegnet ist, plane eine schmähliche Fahnenflucht, statt sich mit dem Gewicht seiner Prominenz von innen heraus gegen die Verdunkelungstendenzen in der Türkei zu stemmen.
Michael Wersin, RONDO Ausgabe 1 / 2008
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