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Seit über 200 Jahren versucht das aufgeklärte Europa sich an der Erziehung des Menschengeschlechts zu einem kulturmündigen Bürgertum – es hat alles nichts genützt. Dies wurde dem amerikanischen Spitzengeiger Joshua Bell und seiner englischen Kollegin Tasmin Little kürzlich zur schmerzhaften Gewissheit: Beide hatten sich als Straßenmusiker inkognito an öffentlichen Plätzen präsentiert – Bell neben einem Papierkorb in einer Washingtoner Metrostation, Little unter der Londoner Waterloo Bridge. Und beide hatten nach 45 Minuten milde Gaben im niedrigen zweistelligen Eurobereich beisammen; zahllose Passanten waren achtlos an ihnen vorbeigeeilt, ohne die extraordinäre Qualität ihres Spiels zu erkennen, Applaus gab es nicht. Joshua Bell zeigte sich erschüttert, Tasmin Little hatte immerhin ein überraschendes Erlebnis: Ein Stadtstreicher identifizierte ihre Geige als Stradivari.
Michael Wersin, RONDO Ausgabe 3 / 2007
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