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Geschwister dürfen gerne unterschiedliche Instrumente lernen. Das ist abwechslungsreicher und man setzt sich keinem direkten Vergleich aus. Bei Zwillingen allerdings sieht die Sache anders aus. Und wenn es sich um weibliche Zwillinge handelt (und obendrein noch um hübsch anzusehende), ist es sowieso keine Frage mehr, dass beide Klavier lernen und zum Duo gekoppelt werden. Bei Christina und Michelle Naughton lief es nicht ganz so. Zwar hatten die Eltern in der Tat beide Schwestern schon im Alter von vier Jahren an die schwarz-weißen Tasten gesetzt, doch haben die Mädels erst einmal etliche Jahre jede für sich gespielt. Erst mit 16 haben sie sich besonnen, ihre Fähigkeiten zu bündeln und in die Fußstapfen der Labèques, Pekinels oder Walachowskis zu treten. Mittlerweile sind Christina und Michelle 24, haben in ihrer Heimat USA bereits beachtliche Erfolge vorzuweisen und machen sich jetzt daran, auch Europa zu erobern. Ihre im September bei Orfeo erscheinende Debüt-CD wird sicherlich das Ihrige dazu beitragen.
Warum sollte man die Schulbank drücken, wenn man fantastisch Klavier spielt? Das hat sich auch die Leitung von Jan Lisieckis Schule im kanadischen Calgary gedacht und den Teenager vier Klassen überspringen lassen. So konnte der 17-Jährige bereits im vergangenen Jahr seinen Abschluss machen und mit dem Studium beginnen. Und nebenbei gleich noch zwei Mozart-Konzerte für sein Debüt bei der DG aufnehmen. Dabei hätte es mit dem Klavierspiel beinahe nicht geklappt. Seine Eltern, polnische Einwanderer, konnten sich die Anschaffung eines Instruments nicht leisten, und so hatte der kleine Jan Glück, dass ein Nachbar ein altes Klavier rumstehen hatte und es den Lisieckis lieh: »Die meisten Kinder verlieren nach ein paar Monaten sowieso die Lust. Dann könnt ihr es mir zurückgeben«, meinte er nur. Doch die Lust hat Jan nie verloren. Ganz im Gegenteil. Einige Jahre später hat er dann noch eine andere Flügel-Leidenschaft entwickelt. Als Flugzeugnarr findet er es auf dem Weg zu einem seiner weltweiten Auftritte überhaupt nicht schlimm, wenn er mal auf seinen Anschluss warten muss. Das gibt ihm Zeit, die Flugpläne zu studieren.
Michael Blümke, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 3 / 2012
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