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Da hatten die Wiener Philharmoniker 1955 mit dem Musikverein nun ein auch klanglich exquisites Zuhause, doch kaum war die Stereoaufnahme der „Eroica“ unter Erich Kleiber im Kasten, löschte der Tonmeister des englischen Traditionslabels Decca dieses wertvolle Dokument. Nein, die Akustik des Musikvereins war einfach nicht geeignet. Und so zog man in den Sofiensaal in der Wiener Marxergasse um, wo man bis ins Jahr 1986 auch mit allerfeinster Technik nicht nur Interpretations-, sondern überhaupt Schallplattengeschichte schreiben konnte. Denn das für seinen Spitzensound berühmte Label fing beeindruckend körperreich und transparent all die Elefantentreffen ein, die im Laufe von dreißig Jahren zustande gekommen waren. Georg Soltis Einspielung von Verdis „Requiem“ mit den Wiener Philharmonikern gehört immer noch zu den überwältigendsten Einspielungen dieses Werks. Für ähnliche Sternstunden sorgten Leonard Bernstein mit Mozart, Karl Böhm bzw. Claudio Abbado mit Bruckner sowie Anja Silja mit Liedern von Schönberg und Berg. Bis sogar in die frühen Mono-Zeiten der Wiener Philharmoniker, bis zurück ins Jahr 1951 und den Aufnahmen etwa mit Bruno Walter (Mahler) und Wilhelm Backhaus (2. Klavierkonzert von Brahms) reicht die Zusammenarbeit mit der Decca zurück. Und so war es an der Zeit, die gemeinsame Historie einmal Revue passieren zu lassen. Heraus gekommen ist ein edel aufgemachter Querformat- Schuber mit 200 Seiten-Booklet, in dem Produzenten auch aus dem Nähkästchen plaudern. Doch was sind viele Worte allein gegen etwa Fritz Reiners Sporen, die er den Philharmonikern bei den „Ungarischen Tänzen“ von Brahms gegeben hat.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 6 / 2014
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