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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Zugabe

Namen, Nachrichten, Nettigkeiten: Neues von der Hinterbühne

Plácido Domingo zieht Konsequenzen aus den verheerenden Kritiken seines Graf Luna in Verdis „Trovatore“ und singt die Rolle ab sofort nicht mehr. In Berlin, Mailand und Salzburg muss nun umbesetzt werden. Als nächstes Rollendebüt Domingos ist Puccinis „Gianni Schicchi“ geplant – in Madrid und Los Angeles.
Pianist und Dirigent Daniel Barenboim hält die deutsche Pegida für etwas, für das man sich „nur schämen“ kann. „Als Jude habe ich mich vor vielen Jahren dafür entschieden, in Berlin zu leben, und zwar ganz bewusst“, sagte er dem Berliner „Tip“. „Denn ich war voller Bewunderung dafür, wie in Deutschland sowohl die Politik wie auch die Bevölkerung sich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt hatten. Schauen Sie sich andere Länder wie Japan, Spanien oder Italien an“, so Barenboim, „wo fast nichts in dieser Hinsicht unternommen wurde. In der jetzigen Situation finde ich das Phänomen Pegida – und alle seine Ableger – traurig.“
Die japanisch-deutsche Pianistin Alice Sara Ott ist privat Whiskey-Liebhaberin. Das erzählte sie in Berlin. Von den japanischen Sorten bevorzuge sie Nikka Taketsuru, den sogenannten „Bambus-Kranich“. Von den schottischen Single Malts seien „Tallisker“ und „Laphroaig“ ihre Favoriten.
Die Intendantin der Oper Valencia, Helga Schmidt, ist von ihren Funktionen mit sofortiger Wirkung suspendiert worden, nachdem zuvor die Polizei das Palau de les Arts durchsucht und die Wienerin vorübergehend festfestgenommen hatte. Bei der Akquise von Sponsorengeldern soll sich die Intendantin um mehr als eine halbe Million Euro bereichert haben. Das geht aus der Aussage eines früheren Mitarbeiters hervor. Schon vor Jahren war aufgrund eines Informationslecks im eigenen Hause Schmidts Plan vereitelt worden, Riccardo Chailly als Nachfolger für Lorin Maazel zu gewinnen. (Chailly zog sich zurück, verpflichtet wurde Omer Meir Wellber.) Das Opernhaus leidet unter einem drastischen Einbruch der Subventionen. Der als Nachfolger verpflichtete neue Intendant, Davide Livermore, bezieht indes, so berichtet die „Opernwelt“, ein garantiertes Monatsgehalt von runden 67.000 Euro.
Kirill Petrenko, der Chefdirigent der Bayerischen Staatsoper, ist doch ein Mensch! Während bislang persönliche Beziehungen des gebürtigen Russen nicht bekannt waren, wurde in München unlängst eine anscheinende Herzensbeziehung zu der Sopranistin Anja Kampe registriert; diese ist indes schon wieder vorüber. Jetzt ist Petrenko, so hört man, mit einer Orchestermusikerin zusammen.
Geiger Nemanja Radulović versteckt sich beim Auftreten gern hinter einer Springflut von Haaren, wie er auch schon RONDO erzählte. Richtig verstecken – so wie Martha Argerich dies tut – kann er sich hinter dem Haar- Vorhang aber nicht. Denn dann fällt die Matte über die Geige. „Ich arbeite mit Clips“, so Radulović.
Der Komponist Charles Kálmán, Sohn von Emmerich Kálmán, starb in München im Alter von 85 Jahren. Er vollendete die „Arizona Lady“ seines Vaters, als dieser 1953 starb. Außerdem komponierte er Musicals, Filmmusik und Schlager.
Die von einigen Beobachtern als ‚neue Netrebko‘ gehandelte Sonya Yoncheva glaubt, von ihren Erfahrungen mit Alter Musik nur profitiert zu haben. Sie verwende „intimere Farben“ und glaube, „dass man für Monteverdi einen beinahe jazzigen Sound braucht“, so Yoncheva in Berlin. „Keine voce bianca! Die kann ich auch gar nicht.“ Für Berlin bereitet die Sopranistin Traviata und Desdemona vor.

Robert Fraunholzer, 11.04.2015, RONDO Ausgabe 2 / 2015



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