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Als Gott, der Herr, den Tag herannahen sah, an dem sein Stellvertreter auf Erden umziehen sollte, da fürchtete er großes Ungemach. Denn der Herr ahnte schon seinen Irrtum, der ihn voreilig hatte prophezeien lassen, eher werde ein Klavier durch das vatikanische Nadelöhr passen, als dass ein Komponist aus Kürten je ins Himmelreich käme. Und tatsächlich: Das Klavier passte nicht durch die Tür – erst in seine Einzelteile zerlegt, gelangte es durch die heiligen Pforten. Kaum aber hatte der einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn dem Instrument die ersten frommen Töne entlockt, da sandte auch schon Karlheinz Stockhausen, jener wunderliche Licht-Mensch aus Deutschland, eine Botschaft an seinen Landsmann, die besagte, seine Musik sei ebenso gotteswürdig wie jene und müsse vom deutschen Papst vermehrt gespielt werden. Als Gott, der Herr, dies hörte, verfluchte er den Komponisten und ließ die Singflut über ihn kommen. Und er sah, dass es gut war ...
Tom Persich, RONDO Ausgabe 3 / 2005
Verstimmt, in Gottes Namen: 15 Sonaten und eine Passacaglia bilden das wohl größte Kompendium des […]
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Wo kam das auf einmal her? Fragte man sich, als im November vergangenen Jahres dieser Schubert-Zyklus mit Nikolaus Harnoncourt und dem Chamber Orchestra of Europe aus den ORF-Archiven wie von Zauberhand wiederauftauchte. Harnoncourt war mit dem Kammerorchester eng verbunden, die Schubert-Sinfonien hatte er beim von ihm gegründeten Styriarte-Festival in Graz 1988 wellenschlagend dargeboten. Nun ist der Live-Mitschnitt auf 4 CDs erhältlich. Sowohl der Dirigent als auch das Orchester beweisen […] mehr »