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Erste Ideen zu einer Sinfonie "Žizn" („Das Leben“) nahmen bei Tschaikowskis Amerika-Reise 1891 konkretere Gestalt an. Aufschwung, Liebe, Enttäuschung und Ersterben sollten die vier Sätze überschrieben sein. Im Dezember 1892 verwarf der Komponist dann allerdings das bis dahin Entstandene. Jedoch übernahm er einige der Skizzen in sein „3. Klavierkonzert“ und in eine Scherzo-Fantasie aus den 18 Klavierstücken op. 72. Verwirklichung fand die Programmidee schließlich erst in Tschaikowskis „Pathétique“ (s. RONDO 1/2005). Einer japanischen Pressemeldung zufolge soll jetzt im Auftrag der russischen Tschaikowsky-Stiftung die unvollendete Es-Dur-Sinfonie von einem Konsortium aus Musikwissenschaftlern und Komponisten rekonstruiert werden. Die „Uraufführung“ durch das Russische Symphonieorchester unter Leitung des japanischen Dirigenten Nishimoto ist für den Herbst im Tschaikowsky-Haus in Klin geplant. Unerwähnt blieb indessen, dass Semjon S. Bogatyrew bereits 1951 bis 1955 eine Rekonstruktion der Sinfonie angefertigt hatte, die am 7. Februar 1957 mit dem Orchester der Moskauer Philharmonie unter der Leitung von M. N. Tèrian uraufgeführt wurde.
Markus Kettner, RONDO Ausgabe 2 / 2005
Allzu lange hatten die Wiener Philharmoniker mit der lückenlosen Aufarbeitung ihrer Geschichte […]
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