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Im Booklet der jüngsten umfangreichen Würdigung des sowjetischen Geigengiganten David Oistrach kommen zahlreiche prominente Fans zu Wort, die von seinem „unvergleichlichen Ton“ (Daniel Hope) und dieser „Menschlichkeit seines Spiels“ (Anne-Sophie Mutter) schwärmen. In einem längeren Text erinnert sich auch Gidon Kremer voller Bewunderung an seinen alten, 1974 im Alter von 66 Jahren verstorbenen Lehrer. Als „Dienstreisender“ in Sachen Musik soll sich der vielbeschäftigte Live-Musiker Oistrach empfunden haben, so Kremer. Hört man aber jetzt die Aufnahmen durch, die er zwischen 1948 und 1966 für diverse West- sowie das russische Melodiya-Label gemacht hat, ist man erneut fasziniert und erstaunt zugleich, dass Oistrach einfach nie unter seinem Niveau spielen konnte. Selbst so ein erlesen-sentimentaler Schmachtfetzen wie Ernest Chaussons „Poème“ wurde unter seinen Händen zu einer einzigen, völlig schnulzenfreien Liebeserklärung an die Geige. Dabei ging ihm der breite, vibratogesättigte Ton ebenso ab wie das reine Virtuosengeklingel. Vielmehr – und das zieht sich in dieser Box hörbar durch die kompletten Violinsonaten von Bach und Beethoven bis hin zur klassischen Konzertmoderne von Hindemith, Strawinski und Prokofjew – ging er mit einer ungeheuren Prägnanz, Spannung und eben auch emotionalen Anteilnahme an die Werke heran. Wer wirklich zeitlos großes Geigenspiel hören will, der hat dazu nun umfassend die Gelegenheit.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 1 / 2017
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Wo kam das auf einmal her? Fragte man sich, als im November vergangenen Jahres dieser Schubert-Zyklus mit Nikolaus Harnoncourt und dem Chamber Orchestra of Europe aus den ORF-Archiven wie von Zauberhand wiederauftauchte. Harnoncourt war mit dem Kammerorchester eng verbunden, die Schubert-Sinfonien hatte er beim von ihm gegründeten Styriarte-Festival in Graz 1988 wellenschlagend dargeboten. Nun ist der Live-Mitschnitt auf 4 CDs erhältlich. Sowohl der Dirigent als auch das Orchester beweisen […] mehr »