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N° 1353
13. - 24.04.2024

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am 20.04.2024



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(c) Bodo Vitus/Sony

Zugabe

Namen, Nachrichten, Nettigkeiten: Neues von der Hinterbühne

Die englische Trompeterin Alison Balsom hat den US-Filmregisseur Sam Mendes (51) geheiratet, der durch James Bond-Filme wie „Skyfall“, „Spectre“ und durch „American Beauty“ bekannt wurde. Mendes war früher mit der Filmschauspielerin Kate Winslet verheiratet, mit der er einen 13-jährigen Sohn hat.
„On“ und „off“ bei Jonas Kaufmann. Während der Tenor in München seinen ersten „Andrea Chenier“ und für London seinen ersten „Otello“ vorbereitet, hat er in New York seine Mitwirkung an der neuen „Tosca“ abgesagt, „aufgrund seines Privatlebens und seiner beruflichen Verpflichtungen“. Die Auskunft klingt flau. Hintergrund sind lange Probenzeiten (Regie der Neuproduktion: David McVicar) und die Belastung, die diese für das Privatleben eines Sängers bedeuten. 2014 gab Kaufmann nach 15 Jahren Ehe die Trennung von seiner Frau Margarete Joswig bekannt. Seine aktuelle Freundin ist die Opernregisseurin Christiane Lutz (34).
Die „Barenboim-Said Akademie“, die in Berlin neuerdings über einen eigenen Kammermusiksaal verfügt, den „Pierre Boulez Saal“, soll nach dem Willen ihres Co-Initiators Daniel Barenboim auch im Fall des Friedens im Nahen Osten weiterarbeiten. „Wenn Frieden geschlossen wird“, so Dekan Mena Mark Hanna lakonisch, „werden wir dort ein Konzert geben“. Zurzeit studieren 37 Musiker aus diversen Ländern an der Akademie. Neben musikalischen Fragen widmen sie sich dem geistesgeschichtlichen Kontext der Musik. Der Pierre Boulez Saal, in dem für sie Auftrittsmöglichkeiten bestehen, hat mit 683 Plätzen genau jene Größe, die der Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie hätte haben sollen, damit man nicht ständig auf leere Ränge starrt.
Opernregisseur Christof Loy, in Berlin zurzeit umstritten wegen seiner mit Schwulen- Klischees überfrachteten Inszenierung der Oper „Edward II.“ (von Andrea Lorenzo Scartazzini), diskutiert seinerseits „nicht am Küchentisch“ über das Libretto, obwohl er mit dem Librettisten Thomas Jonigk verpartnert ist. „Ich stelle fest, dass ich das Libretto immer erst nach dem Komponisten überhaupt zu sehen kriege“, so Loy. „Ich hatte in diesem Fall mehr Kontakt zu dem Komponisten als zu dem Librettisten, mit dem ich verheiratet bin.“ (Hat auch nichts genützt.)
„Naxos“-Gründer Klaus Heymann (80), soeben ausgezeichnet mit dem „International Classical Music Award“, ärgert sich noch immer über die Bezeichnung seines Labels als „billig“ oder „Low Budget“. In den USA gehörten seine CDs längst nicht mehr zum Billig- Segment, wie er in Hongkong, dem Sitz von „Naxos“, erzählte. Die Firma lebe von guten Erträgen beim Musikstreaming, während die CDVerkäufe auch für ihn zusammenbrechen. „Im Jahr 2015 hatten wir noch immerhin sieben Produktionen, die sich mehr als 10.000 Mal verkauften, 2016 keine einzige, die sich häufiger als 5000 Mal verkauft hat.“ Gleichwohl hat Heymann zuletzt Labels wie „Ondine“ und „Orfeo“ hinzugekauft. Er sei aus Schaden nicht klug geworden, so Heymann. Nach wie vor produziere die Firma etwa 200 neue CD-Titel pro Jahr.
Die deutsche Sopranistin Christine Schäfer (51) hat ihre Gesangs-Karriere beendet, nachdem es ihr, wie sie in Berlin sagte, „nicht gelungen“ sei, an einem der Berliner Opernhäuser Fuß zu fassen. „An der Berliner Staatsoper sah es zeitweilig so aus, als ob es klappen könne“, so Schäfer. „Doch dann war plötzlich keine Rede mehr davon.“ Inzwischen bekleidet Schäfer eine Professur an der Hanns Eisler- Musikhochschule. So sei es besser für sie. „Ich habe zwei Töchter und werde zuhause gebraucht“, so Schäfer.
Der walisische Bass-Bariton Bryn Terfel ist von der britischen Königin in den Adelsstand erhoben worden. Bitte künftig: Sir Bryn!

Robert Fraunholzer, 01.04.2017, RONDO Ausgabe 2 / 2017



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