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Als Olivier Messiaen 1946 um eine Art musikalisches Statement gebeten wurde, sprudelte es nur so aus seiner Feder. Für ihn müsse Musik „Zartheit und Heftigkeit, Liebe und Ungestüm“ genauso vereinen wie einen zuvor nie gekannten Duft verströmen. Und als Komponist habe er wohl dann den richtigen Ton getroffen, wenn seine Musik „den Hörer hinund herwiegt“. Knapp vierzig Jahre alt war Messiaen, als er diese Gebote aufstellte. Und schon damals hatte er sie mit einem Großteil eines Schaffens beherzigt, das es in dieser Breite und Sinnlichkeit in der Musik des 20. Jahrhunderts kein zweites Mal gegeben hat. 1992 ist dieser zu Lebzeiten verehrte Organist, Komponist, Pianist und Lehrer u. a. von Boulez und Stockhausen gestorben. Anlässlich des 25. Todestages erinnert nun eine mehr als nur schlicht empfehlenswerte Box an ein Werk, dessen faszinierende Ausstrahlung ungebrochen ist. Natürlich hat es immer wieder umfangreiche diskografische Würdigungen gegeben. Diese Edition kann aber nicht nur mit zeitlos packenden Aufnahmen auftrumpfen, etwa von Pierre-Laurent Aimard (u. a. „Vingt regards sur l´enfant-Jésus“) und Simon Rattle (u. a. „Turangalîla“-Sinfonie). Den Löwenanteil machen Einspielungen von Messiaen, seiner Frau Yvonne Loriod und seiner Schwägerin Jeanne Loriod aus. Da schlägt Messiaen die Orgel der Pariser Eglise de la Sainte-Trinité, die über Jahrzehnte sein Arbeitsplatz gewesen ist. Auch aus den späten 1940er Jahren stammen Aufnahmen mit der Pianistin Yvonne Loriod. Und die am elektronischen Instrument Ondes Martenot führende Jeanne Loriod ist mit einer „Fête des belles eaux“ zu erleben, die Messiaen 1937 für gleich sechs Ondes Martenot komponiert hatte. Auch diese kaum mehr zu hörende Rarität ist ein Fest für die Ohren!
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 3 / 2017
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