Startseite · Klang · Magazin
Wenn die Muse küssen will, darf man sie auf keinen Fall warten lassen. Nicht eine Minute – und schon gar nicht vier. Was glücklicherweise Gioachino Rossini beherzigte, als er im Jahre 1812 auf seinen Verstand und nicht auf sein Bauchgefühl hörte. Und so unterbrach er laut seines Biografen Stendhal für genau 240 Sekunden die Zubereitung eines Risotto, um schnell jene Eingebung zu notieren, die sich als Ohrwurm entpuppen sollte: die Cabaletta „Di tanti palpiti“. Mit dieser einfachen, aber so ungemein zauberhaften „Reis“- Arie, wie man sie später auch scherzhaft nannte, landete Rossini nicht nur seinen ersten großen Hit. Als EröffnungsEröffnungsarie der Titelfigur legte „Di tanti palpiti“ den Grundstein für den sensationellen Uraufführungserfolg von Rossinis Opera seria „Tancredi“ am 6. Februar 1813 in Venedig. Auf einen Schlag war der 20-jährige Komponist in aller Munde. Am 13. November jährt sich jetzt zum 150. Mal der Todestag des „Schwan von Pesaro“, wie Rossini in Anlehnung an seine Geburtsstadt auch gerne genannt wird. Idealer Anlass, um Rossini mit einer beachtlichen Edition zu ehren. Gleich 13 Gesamtaufnahmen von Rossini-Opern stehen da zu Buche, angefangen vom Frühwerk „L’inganno felice“ über den unverwüstlichen „Barbier“ und „Tancredi“ bis zum letzten Coup „Guillaume Tell“. Zu hören ist bei den bis in die 1950er Jahre zurückreichenden Aufnahmen die Crème de la Crème, von Callas und Bartoli über Marilyn Horne und Montserrat Caballé bis hin zu Beverly Sills. Abgeschmeckt wird dieses Rossini-Paket von Joyce DiDonato als Muse „Isabella Colbran“, dem Rossini-Tenor Rockwell Blake sowie geistlichen Werken unter Leitung von Antonio Pappano.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 5 / 2018
Anne-Sophie Mutter lebt gerne in München. Kein Wunder. Schließlich gehört München zu den […]
zum Artikel »
Das kindlich wirkende Sopran-Talent, das alles konnte, ist reifer, fraulicher geworden – die […]
zum Artikel »
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Reisebeschränkt: Wer würde jetzt nicht gerne dem Alltagseinerlei entfliehen, etwa unter die Sonne Italiens? Auch der junge Johann Sebastian Bach muss sich für seine Sehnsucht nach Italien aufs virtuelle Gastspiel bescheiden, denn über die Alpen schafft er es zu Lebzeiten nie. Wobei er dabei auch weniger an Strände, Tempel und Sprizz gedacht hat, als an die aufregenden musikalischen Impulse, die von der jungen Konzertform ausgingen. Virtuoser Biss, leidenschaftlicher Überschwang, Balance […] mehr »