home

N° 1307
27.05. - 02.06.2023

nächste Aktualisierung
am 03.06.2023



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

Von der Isar an die Salzach: Nikolaus Bachler (c) Markus Jans/ Bayerische Staatsoper

Pasticcio

Man sieht sich immer zwei Mal…

Es war ja schon im September alles in fast trockenen Tüchern. Doch nun ist es offiziell. Nikolaus Bachler übernimmt im Juli 2020 die kaufmännische Geschäftsführung der Osterfestspiele in Salzburg. Ab der Saison 2022 trägt er dann auch die künstlerische Gesamtverantwortung dieses Festivals. Und als Sahnehäubchen auf diese Personalie wurde zudem vermeldet, dass die quasi als Residence-Orchester fungierende Sächsische Staatskapelle Dresden und ihr Chefdirigent Christian Thielemann „weiterhin die künstlerische Basis der Osterfestspiele Salzburg“ bilden.
Mit Nikolaus Bachler wird also ein absoluter Profi die Nachfolge des bisherigen Intendanten Peter Ruzicka antreten, dessen Vertrag mit dem 30. Juni 2020 ausläuft. Bachler hat die Wiener Festwochen, die Volksoper Wien sowie von 1999 bis 2008 das Burgtheater geleitet. Als er schließlich von der Donau an die Isar wechselte, wurde unter seiner Leitung die Bayerische Staatsoper in München wieder zum internationalen First-Class-Haus. So heimste man etwa den Ehrentitel „Opernhaus des Jahres“ mit ausgefallenen Operninszenierungen ein, wie einer sechsstündigen Video-Oper des amerikanischen Medienkünstlers Matthew Barney. Aber auch eher konventionelle Aufführungen sorgten für Jubelstürme. Immerhin stand am Pult des Staatsopernorchesters GMD Kirill Petrenko, mit dem Bachler ein einzigartiges Erfolgsduo in der deutschen Opernszene bildete.
Die künstlerischen Wege von Bachler und Petrenko werden sich aber mit dem Ende der Spielzeit 2019/20 trennen. Dann verlässt Petrenko endgültig München, um sich ausschließlich seinem neuen Chefdirigentenjob bei den Berliner Philharmonikern zu widmen. Bachler übergibt hingegen ein Jahr später die Münchner Amtsgeschäfte seinem Nachfolger Serge Dorny und konzentriert sich vollends auf die Aufgaben bei den 1967 von Herbert von Karajan ins Leben gerufenen Osterfestspielen. Und wer weiß: Vielleicht kommt es zwischen ihm und seinem alten Freund Petrenko dann doch bald zu einem Wiedersehen. Da der Russe seine Liebe zur Oper in Berlin nicht ausleben kann, könnte er dies in Salzburg nachholen. Schließlich wird der Vertrag mit Christian Thielemann und seiner Staatskapelle jedes Jahr immer nur um ein weiteres verlängert. So wäre nicht verwunderlich, wenn Bachler irgendwann Petrenko und die Berliner Philharmoniker als den neuen musikalischen Motor in Salzburg vorstellen würde.

Guido Fischer



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Gefragt

Antoine Tamestit

Großartig bei Stimme

Auf dem Album „Bel canto“ lässt der Bratschist sein Instrument herzzerreißend schön singen. […]
zum Artikel

Gefragt

Juan Diego Flórez

„Ich will es wissen!“

Der Star-Tenor über sein neues Mozart-Album, den Hang zur Selbstkritik und sein südamerikanisches […]
zum Artikel

Pasticcio

Wechselnder Holländer

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Bei dieser hochkarätig besetzten Findungskommission musste ja eine vernünftige Personalie […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr


Abo

Top