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(c) Ignacio Barrios
RONDO: Neben der Musik von Lully und Rameau haben Sie zu der von François Couperin eine besondere Beziehung, wie der Titel Ihrer jüngsten CD-Hommage „Couperin & Moi“ verrät …
Christophe Rousset: Als Cembalist, der Couperin vor allem war, ist er für mich so etwas wie ein enger Freund. Er ist aber auch der Komponist der Intimität. Mit seiner Sprache, seinen Harmonien, seinen Gesangslinien, seinen Atmosphären kann er eine sehr persönliche Welt der Poesie schaffen, die mehr suggeriert als sie tatsächlich ausdrückt. Couperin wird oft mit dem Maler Antoine Watteau verglichen. Denken Sie da an die weiblichen Figuren auf einem Watteau-Gemälde, die einem ihren Rücken zuwenden und nur einen sehr verführerischen Hals zeigen. Der Betrachter muss sich ihre echte Physiognomie vorstellen …!
RONDO: Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit der Musik Couperins erinnern?
Rousset: Als ich noch Klavierstudent war, gab mir mein Lehrer „Soeur Monique“, ein einfaches, aber bezauberndes Rondeau: Ich liebte es mehr als das übrige Klavierrepertoire. Als ich dann mit dem Cembalo anfing, waren es die acht Préludes aus Couperins „L’Art de toucher le clavecin“ – wahrlich keine Stücke für Anfänger.
RONDO: Von Ihren zwei neuen Couperin-Aufnahmen ist „Couperin & Moi” eine Art Auswahl persönlicher Lieblingsstücke. Was sollte man daraus unbedingt hören?
Rousset: „Les barricades mystérieuses“ wegen ihrer herrlichen Harmonien, die so modern klingen. Und die „3. Leçon de ténèbres“, eines der erhabensten geistlichen Musikstücke, die jemals geschrieben wurde.
RONDO: Die zweite CD ist Couperins kammermusikalischem Monument „Les nations“ gewidmet …
Rousset: … deren vier Suiten eine Art Quintessenz von Couperins Kunst bilden. Da empfehle ich etwa die Passacaille aus „La Française“. Und je mehr ich diese Musik spiele, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich ihre Absicht, ihr Wesen noch mehr, noch tiefer verstehe.
Aparté/harmonia mundi
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