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Strengt sich an: Tim Isfort (c) Helmut Berns
Eigentlich hatte sich Tim Isfort geschworen, so einen Job nie wieder anzunehmen. Zu sehr hatten sich die unschönen Erfahrungen bei ihm eingebrannt, die er als Leiter des Duisburger Traumzeit-Festivals machen musste. Und wäre es nicht um seine Heimatstadt Moers und vor allem um ein Jazz-Festival gegangen, dem er seine musikalische Sozialisation zu verdankt hat, er hätte abgewunken. Als er aber im Oktober 2016 angefragt wurde, ob er nicht die künstlerische Leitung des auch finanziell heftig in Schieflage geratenen Moers Festivals übernehmen wolle, sagte er nach einer kurzen Bedenkzeit zu. „Wenn es 2017 nicht stattfindet, dann ist das Festival eigentlich tot“, sagte er sich damals. Schließlich ist es immer schwer, solch ein Projekt nach einem Jahr Zwangspause wiederzubeleben.
Im Dezember 2016 begann Tim Isfort seine Arbeit. Und trotz einer für solch ein mehrtägiges Festival äußerst knapp bemessenen Planungsphase stellte er für 2017 ein kontrastreiches und wagemutiges Programm auf die Beine, das beim Publikum auf Anhieb blendend ankam. Nach einer nicht weniger erfolgreichen Ausgabe 2018 wurden nun Isforts Arbeit gleich zweifach entsprechend gewürdigt. Anfang 2019 wurde sein Vertrag bis 2022 verlängert. Und quasi als Sahnehäubchen flatterte nun aus der Landeshauptstadt Düsseldorf die schöne Nachricht ins schmucke Niederrhein-Städtchen Moers, dass die Förderung des Festivals durch das Land NRW erhöht wurde. So fördert das Landes-Ministerium für Kultur und Wissenschaft das Festival 2019 mit 200.000 €. Mit der damit verbundenen Erhöhung der Fördersumme um 50.000 € folgt das Land NRW damit dem Signal des Bundes von Ende 2018. Die BKM (die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung) hatte die jährliche Förderung von 150.000 € auf 250.000 € bis einschließlich 2023 erhöht und für das Jubiläumsjahr 2021 weitere 150.000 € in Aussicht gestellt.
Kein Wunder, dass das gesamte Team um Tim Isfort sich ziemlich erfreut zeigte. „Das Land zeigt mit dieser Aufstockung seine Wertschätzung für unsere Arbeit und gibt uns damit einen Vertrauensvorschuss sowie die Perspektive, auch künftig konsequent künstlerisch arbeiten zu können. Das moers festival sieht sich als besonderen und weltweit vielleicht einmaligen Ort, an dem seit fast fünf Jahrzehnten etwas Besonderes stattfindet: es setzt Impulse, hinterfragt, unterwandert, ist mutig, kritisch, anachronistisch und spielt jedes Jahr aufs Neue mit Erwartungshaltungen.“
Genau diesen Geist spiegelt auch das Programm für das diesjährige Pfingst-Festival wider (7. – 10. Juni, www.moers-festival.de). Unter dem Motto „Strengt euch an!“ unterwandern etwa neun Bands aus Japan mit Trash, Anarchie und Humor das Festival. Weltmusik-Stars wie Tom Zé gastieren hier genauso wie das legendäre Sun Ra Arkestra. Und zu den Grenzüberschreitungen gehören auch die „Moers Abstractions“, für die sich diesmal das Ensemble Musikfabrik NRW, die WDR Big Band sowie der amerikanische Saxophonist Joshua Redman zusammenfinden.
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