Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio
Auf-Takt: Die Berliner Philharmoniker und ihr neuer Chef nach Beethovens Neunter (c) Stefan Rabold_ BPhil
„Das Besondere an den Berliner Philharmonikern ist die Fähigkeit und der Mut jedes einzelnen Musikers, ob Solobläser oder Tuttistreicher, während des Musizierens eine so große Freiheit auszustrahlen. Eine Freiheit, die das ganze Gefüge immer im Blick behält, ein beherrschtes Risiko, bei dem die große Ordnung nicht ins Wanken gerät und die dennoch eine völlige Entfesselung im Moment der Aufführung ermöglicht.“ Schon damals, bei seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern, hätte man sich denken können, dass sich zwischen Orchester und Kirill Petrenko irgendwann eine ganz enge Zusammenarbeit entwickeln würde. Denn der eher medienscheue, bisweilen als großer Schweiger bezeichnete Dirigent entpuppte sich 2006 nach seinem ersten Konzert, bei dem Stücke von Bartók und Rachmaninow gespielt wurden, als überaus wortgewaltiger und vom Charakter des Orchesters überwältigter Schwärmer. 34 Jahre alt war Petrenko in jenem Jahr und galt längst als neue Wunderwaffe im Opern- und Konzertbetrieb. 13 Jahre und einige weitere Gastdirigate bei den Berliner Philharmonikern später ist es also nun soweit: an diesem Wochenende gibt Petrenko auch offiziell seinen Einstand als neuer und damit in der Geschichte des Orchesters siebter Chefdirigent. Auf dem Programm steht – auch anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls – Beethovens „Ode an die Freude“-Sinfonie. „Die Neunte enthält alles, was uns als Menschheit auszeichnet - das Gute und das Böse“, so Petrenko.
Nach der Saison-Eröffnung in der Philharmonie geht es heute, Samstagabend, Open-Air mit der Neunten vor das Brandenburger Tor (das Konzert wird auch live im rbb übertragen). In den kommenden Tagen absolviert man mit Beethoven dann auch seine Antrittsbesuche bei den Salzburger Festspielen sowie im Luzerner Kultur- und Kongresszentrum. Damit sind die ersten Duftmarken einer musikalischen Verbindung gesetzt worden, der schon im Vorfeld nicht nur vom Berliner Konzertpublikum mit Hochspannung entgegengefiebert wurde.
Dabei ist Petrenko ja zunächst nur als Teilzeitarbeiter präsent. Erst mit Ende der Saison 2019/20 wird er seinen aktuellen Zweitjob als Chefdirigent der Bayerischen Staatsoper beendet haben. Immerhin kann sich seine erste Berliner Saison hören lassen. So sind u.a. Mahlers Sechste, ein konzertanter „Fidelio“ sowie Raritäten à la Josef Suk geplant. Mit der Werkauswahl bestätigt Petrenko zugleich aber auch Vermutungen, dass er eher ein Freund der großen Tradition ist, dem vor allem die Hege und Pflege des Kernrepertoires am Herzen liegt. Mit der ersten Israel-Tournee nach über 20 Jahren setzt Petrenko dafür mit seinem Orchester das weithin überragende Zeichen seiner ersten Berliner Spielzeit. Im Mai 2020 gibt man dort Konzerte zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und des Kriegsendes.
„Heart-breaking cancellation of our 4-city NYOV US tour” – mit dieser Twitter-Zeile hat […]
zum Artikel
Mit „Beginn einer Auferstehung“ war vor wenigen Tagen in der „Süddeutschen Zeitung“ ein […]
zum Artikel
The Sound of Silence
Die Pianistin liebt seit langem die Musik von Valentin Silvestrov. Nun hat sie mit Konstantin […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr