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Diskutierten in Wuppertal: Die Komponisten Moritz Eggert und Elena Mendoza, Intendant Berthold Schneider und Dramaturgin Anna Chernomordik (c) WDR
Gerade hat die Deutsche Orchester-Stiftung (DOS) die Shortlist aller potentiellen Sieger des diesjährigen Preises „Innovatives Orchester 2019“ veröffentlich. Unter den insgesamt sieben ausgewählten Orchestern, die ideenreich Schwung ins Orchester- und Konzertleben bringen wollen, findet sich etwa das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das mit seinen „Symphonic Mobs“ Bahnhöfe und Einkaufszentren bespielt. Das Filmorchester Babelsberg kooperiert für das Projekt „Film Orchester 360º | Klassenzimmer“ mit dem Mediencampus Babelsberg und der Filmuniversität Potsdam. Und die Magdeburgische Philharmonie darf sich für ihr Engagement für Komponistinnen Hoffnung auf den Siegerlorbeer machen. Nicht zuletzt mit dieser Nominierung hat die Jury natürlich wieder ein heißes Eisen angepackt. Denn bis heute scheiden sich die Geister an der Frage, ob es – wie in der Wirtschaft oder der Politik – auch im Musikbetrieb eine Quote geben soll.
Dabei gibt es allein in der Neuen Musik-Szene genügend Beispiele dafür, dass Komponistinnen sich ohne solch einen verordneten Steigbügel „Quote“, dafür nur mit ihrer Fantasie und ihrem schöpferischen Wagemut etablieren konnten (Stichwort: Olga Neuwirth und Rebecca Saunders). Zu diesem Thema passt denn auch eine gerade in der Wuppertaler Oper veranstaltete Diskussion zum Thema „Braucht die Oper eine Frauenquote“? Auslöser war die Feststellung, dass lebende Komponisten kaum auf den Opern-Spielplänen in NRW auftauchen und Komponistinnen schon gar nicht. Während Komponist Moritz Eggert nun auf dem Wuppertaler Podium darauf hinwies, dass Uraufführungen schon deswegen nicht das Problem lösen könnten, da neue Opern rasch wieder in der Schublade verschwinden, sah das seine Kollegin Elena Mendoza ganz anders. Sie forderte eine Quote für Uraufführungen. Für Mendoza stünden nämlich nur deshalb so wenige Frauen auf dem Spielplan, weil es so wenige Uraufführungen gebe. Zudem müssten mehr Aufträge an Frauen vergeben werden, damit auch jüngere Komponistinnen eine eigene Klangsprache entwickeln könnten. Womit eine zweite nicht unerhebliche Frage ins Spiel gebracht wurde: Komponieren Frauen tatsächlich anders als die Männer, spezifisch feminin? Eine Antwort darauf hat einmal die große alte Lady des British Music Empires, Thea Musgrave, gegeben, nachdem ein Journalist sie wieder mal gefragt hatte, wie sie sich denn als „Komponistin“ sehe: „Ja, ich bin eine Frau. Und ich bin Komponist. Aber selten beides gleichzeitig.“
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