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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Mozart, Mozart, über allem (c) ISM

Pasticcio

Wolferl, die Gelddruck-Maschine

Ob Salzburg oder Wien – überall begegnet man dem Wolferl auf Schritt und Tritt. Da reihen sich Mozart-Museen und -Denkmäler an Mozart-Hotels und Mozart-Kaffeehäuser. Und selbstverständlich lässt der „Freund der Götter“ schon lange auch die Kassen klingeln, wenn es um beliebte und kuriose Mitbringsel geht. Absoluter Verkaufsschlager sind natürlich weiterhin die Nougat-Kugeln mit Pistazienfüllung. Außerdem gibt es Baby-Strampelhosen mit dem Konterfei des Komponisten, Tonträger mit „Mozart zum Bügeln“ oder auch eine „Mozartwurst“ in Geigenform! Kein Wunder, dass Mozarts Marktwert, der vor wenigen Jahren von Werbeexperten auf stolze fünf Milliarden Dollar taxiert wurde, stetig wächst. Nun gibt es in der Devotionalien-Vitrine einen weiteren Zuwachs zu vermelden. So hat die Stiftung Mozarteum Salzburg doch tatsächlich Mozart als Playmobil-Figur verewigt. Die Optik der Figur erfolgte durch die wissenschaftliche Abteilung der Stiftung Mozarteum, um ein möglichst realistisches Abbild zu schaffen. Mozart wird in seiner originalen Kleidung dargestellt, in einem roten Rock mit Manschetten sowie einer dekorativen Weste und einem Jabot, einem der damaligen Zeit entsprechenden modischen Rüschenvolant. Hinzu kommen schwarze Schuhe mit den typischen Goldschnallen. Und natürlich trägt der kleine Plastik-Mozart eine weiße Perücke mit Zopf. Für 3,99 € (UVP) ist diese putzige Figur zu haben – wobei mit dem Verkaufserlös, so die Stiftung, „die vielfältigen Aktivitäten zur Bewahrung des Erbes Mozarts“ unterstützt werden sollen.
In ganz anderen Preissphären wird sich dagegen Ende November ein anderes, einmaliges Mozart-Objekt der Begierde bewegen. Dann nämlich kommt bei Christie´s in Paris ein Porträt unter den Hammer, dessen Schätzwert sich auf 800.000 bis 1,2 Millionen Euro beläuft. Es zeigt den 13-jährigen Bub am Cembalo und wurde 1770 von Pietro Lugiati in Auftrag gegeben, der Mozarts Gastgeber bei dessen Italien-Besuchen war. Das Gemälde befand sich zunächst in Verona, ab 1856 bis in die 1920er oder -30er Jahre dann in österreichischem Privatbesitz, unter anderem der Familie Kupelwieser. Wer also noch auf der Suche nach einem wirklich exklusiven Weihnachtsgeschenk ist, der sollte am 27. November zum Hörer greifen und einfach mal mitbieten.

Guido Fischer



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