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Der gebürtige Londoner Walter Legge gilt bis heute als eine der Legenden der Schallplattengeschichte. So verantwortete er direkt nach Ende des Zweiten Weltkrieges beim englischen EMI-Label einen Aufnahme-Katalog aus zahllosen Kult-Einspielungen. Viele von ihnen wurden von und mit jenem Philharmonia Orchestra realisiert, das Legge 1945 gründete und das heute von Esa-Pekka Salonen geleitet wird. Anlässlich des 75. Orchestergeburtstags wird nun ein wenig in der Orchestergeschichte gestöbert. Für die daraus entstandene Box „Birth of a Legend“ wurden vornehmlich Aufnahmen aus den 1950er- und 1960er-Jahren ausgewählt und zum Teil extra für die Jubiläumsedition remastered. Auf Schritt und Tritt begegnet man da zeitlos gültigen Interpretationen etwa der Dirigenten Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan, deren Schallplattenkarriere dank Legge Fahrt aufnehmen konnte. Während Karajan mit Beethoven-Sinfonien, aber auch zusammen mit Dinu Lipatti im Klavierkonzert von Schumann zu erleben ist, lässt Furtwängler es mit Yehudi Menuhin in Bartóks 2. Violinkonzert mächtig vibrieren, dann wieder mit Kirsten Flagstad in Strauss’ „Vier letzten Liedern“ unvergleichlich herrlich schweben und schimmern. Legges Gattin Elisabeth Schwarzkopf feiert einen klangschönen Auftritt in Mahlers 4. Sinfonie (mit Otto Klemperer am Pult), dann ist sie zusammen mit Christa Ludwig, Nicolai Gedda und Nikolaj Gjaurow eine der Säulen in Carlo Maria Giulinis Allstar-Aufnahme von Giuseppe Verdis „Requiem“. Und auf der Bonus-CD erinnern sich ehemalige Orchestermitglieder an die goldenen Zeiten mit Karajan, Klemperer & Co.
Guido Fischer, 07.03.2020, RONDO Ausgabe 1 / 2020
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Nahaufnahmen
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