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Gleich drei Boxen mit insgesamt 18 CDs widmet EMI Klaviergöttin Martha Argerich zu ihrem 70. Geburtstag. Für insgesamt etwa 65 E uro bekommt man damit knapp 22 Stunden Interpretationskunst vom Feinsten, aufgeteilt in Konzerte, Kammermusik sowie Solos & Duos. Mit Ausnahme ihres spektakulären Chopin-Recitals von 1965 stammen die Dokumente dieser »Martha Argerich Edition« zum weit überwiegenden T eil aus den letzten zehn, fünfzehn Jahren. Einige Klavierkonzerte sind im Studio entstanden, bei allen anderen Aufnahmen handelt es sich um Live-Mitschnitte, die Argerichs Kunst und ihre elektrisierende Wirkung unmittelbar erfahrbar und nachvollziehbar machen. Das versammelte Repertoire entspricht dem, das die Argentinierin zeitlebens favorisiert hat, deckt somit das gesamte 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ab. Unter den am häufigsten beteiligten Partnern finden sich Lilya Zilberstein, Gabriela Montero, die Capuçon-Brüder und natürlich Mischa Maisky, Ex-Gatte Charles Dutoit schwingt mehrfach den Taktstock. Wer also noch nicht vom Argerich-Fieber befallen ist, kann – und sollte! – das jetzt preisgünstig nachholen.
Michael Blümke
Die Bühne betrat Julian Bream stets etwas stocksteif. Hatte er sich aber hingesetzt und die sechs Saiten noch ein letztes Mal feinjustiert, verwandelte sich seine Gitarre in einen wahren Klangzauberkasten. Und was hat Bream im Laufe seiner Jahrhundertkarriere nicht alles zwischen seine krisenfesten Finger bekommen. Bach-Partiten und eine irrwitzige Paganini- Sonate, spanische Piècen von Granados & Co., aber auch Zeitgenössisches von seinen Fans Henze und Britten. Und nebenbei setzte er sich an der Laute und zusammen mit Peter Pears für die elisabethanische Musik ein. Wenn es ein Musiker geschafft hat, die lange maßlos unterschätzte Gitarre im Konzertleben zu etablieren, dann Bream. 2002 zog der Engländer sich endgültig aufs Altenteil zurück. Mit 78 Jahren meldet er sich jetzt noch einmal zurück – mit einer persönlichen Auswahl seiner Lieblingsaufnahmen, die er zwischen 1959 und 1982 eingespielt hat. Schade ist zwar, dass nicht nur ein Live-Konzert mit seinem Freund und Kollegen John Williams um die Hälfte gekürzt, sondern auch Breams humorvolle Kommentare rausgeschnitten wurden. Dennoch lässt sich das musikalisch erfüllende Gewicht dieser 10 CD-Box nicht mit Gold aufwiegen. Lang lebe dieser Orpheus Britannicus der Gitarre!
Guido Fischer
In der ersten Hälfte der 90er Jahre hat John Eliot Gardiner mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists zum Teil im Studio, zum größeren Teil aber in Live-Aufnahmen/-Montagen in wenigen Jahren die sieben großen Mozart-Opern auf Archiv Produktion für die Nachwelt festgehalten. Jetzt sind alle Werke in einer 18 CDs umfassenden dicken Box als limitierte Edition zum Sonderpreis erhältlich. Nicht alles ist gleich hochwertig gelungen, und hier und da merkt man, dass es manchmal wohl recht schnell von der einen Oper zur anderen ging, weil Gardiner sich für seinen Zyklus nicht so viel Zeit lassen wollte (oder konnte?) wie René Jacobs. Dennoch kommt insgesamt schon ein beeindruckendes Paket historisch informierter Mozart-Pflege zusammen. Auf Sängerseite gibt es hervorragende Leistungen zu genießen wie Bryn Terfel als Figaro, Julia Varadys Vitellia, Luba Orgonasová als Konstanze und Donna Anna oder der mit den drei Gs (Graf, Giovanni, Guglielmo) vertretene Rodney Gilfry, und auch sonst prangen da erlesene Namen wie Anne-Sofie von Otter, Anthony Rolfe Johnson, Christoph Prégardien und Michael Schade.
Michael Blümke
RONDO Ausgabe 4 / 2011
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Wo kam das auf einmal her? Fragte man sich, als im November vergangenen Jahres dieser Schubert-Zyklus mit Nikolaus Harnoncourt und dem Chamber Orchestra of Europe aus den ORF-Archiven wie von Zauberhand wiederauftauchte. Harnoncourt war mit dem Kammerorchester eng verbunden, die Schubert-Sinfonien hatte er beim von ihm gegründeten Styriarte-Festival in Graz 1988 wellenschlagend dargeboten. Nun ist der Live-Mitschnitt auf 4 CDs erhältlich. Sowohl der Dirigent als auch das Orchester beweisen […] mehr »