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(c) Willi Pleschberger
Berge und Seen, regionale Spezialitäten und gelebtes Brauchtum – damit lockt das Salzkammergut schon immer Erholungssuchende auch aus der unmittelbaren Nähe, aus Salzburg an. Und speziell das Mondseeland, das sich aus dem Mondsee und Irrsee bildet, ist der perfekte Ort für alle, die sich sportlich austoben oder einfach die Beine im klaren Nass baumeln lassen wollen. 1989 begann aber für diese naturbelassene Wohlfühl-Oase ein neues Kapitel. Abseits des großen Salzburger Festspieltrubels stellte der ungarische Top-Pianist András Schiff hier mit den Musiktagen Mondsee ein eher familiäres Kammermusikfestival auf die Beine. Und schon bald gastierten Weltstars wie Cecilia Bartoli, Joshua Bell und Gidon Kremer Nachdem der Staffelstab der Künstlerischen Leitung seit Schiffs Abschied zunächst auch an Heinrich Schiff weitergereicht wurde, ist seit 2010 das Auryn Quartett verantwortlich für das Programm. Wobei zur Besonderheit der Musiktage gehört, dass die eingeladenen Musiker nicht etwa mit fertigen Programmen kommen, sondern die für den Themenschwerpunkt ausgewählten Werke vor Ort erarbeiten. In diesem Jahr wird jedoch aus sehr gutem Grund kein Komponist von allen Seiten beleuchtet. Im Mittelpunkt steht vielmehr das Auryn Quartett höchstpersönlich. Denn mit der Ausgabe 2021 wird sich das Ensemble nicht nur als Künstlerischer Leiter zurückziehen. Ende des Jahres soll endgültig Schluss sein für dieses Ausnahmequartett. Vier Jahrzehnte lang wird man dann in unveränderter Besetzung für zahllose vierstimmige Sternstunden gesorgt haben. Als ein kleiner Rückblick auf die erfolgreichen Karriere-Stationen des Auryn Quartetts sind daher auch die einzelnen Programme bei den Musiktagen Mondsee angelegt – „von den Anfängen im Jugendorchester über unsere Auseinandersetzung mit Haydn und Neuer oder unbekannter Musik bis hin zu demjenigen Kammermusikwerk, das vielen als das Nonplusultra gilt: dem Streichquintett von Franz Schubert.“ Selbstverständlich haben die vier für diese (auch leicht sentimentale) Reise in die eigene Vergangenheit viele prominente Freunde eingeladen. Mit dem Cellisten Christian Poltéra und der Pianistin Kathryn Stott spielt man Joseph Haydn und damit einen Komponisten, von dem das Auryn Quartett eine mit Preisen überhäufte Gesamteinspielung der Streichquartette vorgelegt hat. Zusammen mit der Meister-Bratscherin Tabea Zimmermann widmet man sich dem Streichquintett von Anton Bruckner. Und zu einer musikalischen Entdeckungstour wird das Konzert mit der Sopranistin Ruth Ziesak die Schumann- Lieder in der Kammermusikbearbeitung von Aribert Reimann singt. Nach Schuberts Streichquintett heißt es dann zwar endgültig: „Adieu, Auryn Quartett“. Doch der Geist dieses Ensembles wird ab 2022 bei den Musiktagen Mondsee trotzdem weiterhin gegenwärtig sein. Dann nämlich wird der Noch-Primgeiger Matthias Lingenfelder die Programmierung des Festivals übernehmen.
Musiktage Mondsee – „Adieu, Auryn Quartett!“
27. August bis 4. September
www.musiktage-mondsee.at
Tickets: +43 (62 32) 22 70
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