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„In seinem unvergleichlichen Können und der Universalität seiner Mittel erinnert er an Mozart“, schrieb Alexander Glasunow einmal bewundernd über seinen französischen Kollegen Camille Saint-Saëns. Und tatsächlich: in seinen 86 Lebensjahren war ein umfangreiches musikalisches OEuvre entstanden, das von der Kammermusik über Orgelwerke bis zur Oper nahezu alle Gattungen abdeckte. Doch Saint-Saëns’ Universalität beschränkte sich eben nicht nur auf das Musikalische, er war ein Allround-Talent. Enzyklopädisch gebildet und mit klarem Sachverstand ausgestattet, beschäftigte er sich mit Astronomie und Naturwissenschaft, schrieb Dramen und Gedichte, war Philosoph und Zeichner. Zudem setzte er sich musikwissenschaftlich für die Werke des französischen Barockgranden Jean-Philippe Rameau ein. Und mit der 1871 von ihm ins Leben gerufenen Société Nationale de Musique, der unter anderem Gabriel Fauré und César Franck angehörten, schuf Saint-Saëns eine damals überfällige Plattform für zunächst ausschließlich französische Komponisten. Zwar gab es schon zu Lebzeiten nicht wenige, die ihm eine kalkuliert-kühle Klangsprache vorwarfen. Doch dem widerspricht nun jede der 34 CDs, mit denen hier dem vor genau 100 Jahren verstorbenen Saint-Saëns gehuldigt wird. Alle großen Orchester- und Instrumentalwerke, seine reiche Vokalmusik inklusive der Opern „Samson et Dalila“ sowie „Henry VIII“ liegen da gebündelt und mit Top-Interpreten vor, wie Michel Plasson, Daniel Harding, Daniel Roth und den Capuçon-Brüdern. In der umfangreichen Abteilung mit historischen Aufnahmen ist neben Enrico Caruso, Jascha Heifetz und Jacques Thibaud auch Monsieur Camille selbst als Pianist zu hören. Magnifique!
Guido Fischer, 06.11.2021, RONDO Ausgabe 5 / 2021
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