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Offen fürs Publikum: Die Dresdner Philharmonie entwickelt eine Konzert-App für Jugendliche © Björn Kadenbach/Dresdner Philharmonie
In der tristen, weil gänzlich konzertfreien Corona-Phase hatten Kultur- und Musikmanager genügend Zeit, um sich auch mit neuen Programmangeboten und -konzepten auf den Re-Start vorzubereiten. In Dresden hat man diese Zeit sinnvoll genutzt. Nicht nur hat gerade der Top-Cellist Jan Vogler in seiner Funktion als Intendant der Dresdner Musikfestspiele das Programm 2022 vorgestellt. Die Verantwortlichen der benachbarten Dresdner Philharmonie haben sich neben dem laufenden Konzertbetrieb Gedanken gemacht, wie man gerade das jüngere Publikum in den Konzertsaal bekommt. Der Schlüssel dazu soll eine interaktive App sein, die den Namen „Listen up!“ (Hör zu“) trägt. In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik in Frankfurt am Main will man so über das Smartphone Schüler ab 14 Jahren nicht nur neugierig für all das machen, was hinter und vor den Kulissen eines Konzerts so passiert. Sondern man will man das Publikum (hoffentlich) von morgen interaktiv mit einbeziehen, indem man es von einem Konzertpädagogen live begleiten oder etwa per Chat mit den Musikern auf der Bühne kommunizieren lässt. „Dass die Dresdner Philharmonie als Orchester der sächsischen Landeshauptstadt sich bei der Bundeskulturstiftung mit einem Antrag von rund 200 000 Euro durchsetzen konnte, ist ein starkes Signal für die zukunftsweisende Arbeit unseres städtischen Orchesters“, so die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch über die gerade durchgewunkene, finanzielle Unterstützung von „Listen up!“. 2023 soll die App nach Programmierung und einem Probelauf an den Start gehen.
Die Dresdner Musikfestspiele wiederum dürften dieses Jahr wieder mit dem Andrang unter den jüngeren Konzertgängern zufrieden sein. Denn Intendant Jan Vogler hat in das Gesamtprogramm auch musikalische Sidesteps und multimediale Experimente eingebaut, die viele Geschmäcker ansprechen dürften (11. Mai bis 10. Juni).
Das trifft sogleich für das Eröffnungskonzert zu, bei dem zwar mit Mozarts „Zauberflöte“ nun nicht unbedingt eine spektakuläre Rarität zu erleben ist, dafür aber auf ganz neue Weise. Immerhin sorgen Regisseur Roman Coppola und der Videokünstler Marco Brambilla für eine Verschmelzung von Musiktheater und Kino, es dirigiert zudem Alte-Musik-Derwisch Jean Christophe Spinosi. Unter dem Motto „Zauber“ geben sich dann einerseits Weltstars wie Simon Rattle, Andris Nelsons und Martin Grubinger die Klinke in die Hand. Und der Cello-Schwerpunkt ist mit Sol Gabetta, Mischa Maisky und den vier finnischen Cello-Rockern von Apocalyptica erstklassig abgedeckt. Darüber hinaus gibt es aber auch Konzerte etwa vom amerikanischen Singer-Songwriter Raul Midón und dem britischen Jazzer Kamaal Williams.
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