home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Startseite · Medien · Kronjuwelen

Magazin

Schätze aus dem Plattenschrank

Wiederentdeckung

1968 eröffnete in New York mit dem Fillmore East ein wahrer Hotspot für aktuelle Jazz- und Rock-Klänge. Doch zwischen den Auftritten von etwa Miles Davis und Jimi Hendrix gastierte hier auch Lorin Hollander und spielte Stücke von Bach und Debussy. Mitte Zwanzig war der gebürtige New Yorker Pianist erst. Doch schon damals war ihm der Klassik-Betrieb einfach zu eng, zu konfektioniert. Als er 1969 dieses ungewöhnliche Konzertpodium betrat, war er in den USA schon längst eine große Nummer. Mit elf Jahren hatte er sein Debüt in der Carnegie Hall, mit 14 Jahren sprang der Schüler von Eduard Steuermann kurzerhand für den Kollegen Van Cliburn ein. In Europa hingegen ist Hollander eher ein Unbekannter geblieben. Jetzt erinnert immerhin eine 8 CD-Box an seine vielversprechenden Anfänge. Aus dem Zeitraum 1958 bis 1973 stammen die Aufnahmen: Während sich Hollander bei seinem Schallplattendebüt mit einer eigens zusammengestellten Klavierfibel vorstellt, mit Piècen von Schubert, Chopin bis hin zum „Hummelflug“, zeigt er in den großen Konzertaufnahmen mit u. a. Erich Leinsdorf und André Previn sowohl Pranke als auch Feeling – in den Konzerten von Prokofjew, Ravel, sowie in der jazzoiden, weltersteingespielten Fantasie von Norman Dell Joio. Neben Klassikern wie Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ sowie Solo-Recitals findet sich auch eine eher kuriose Aufnahme. 1973 spielte Hollander in Leon Kirchners Theatermusik „Lily“ nämlich nicht den Flügel, sondern die Celesta.

The Complete RCA Album Collection

Lorin Hollander

8 CDs – RCA/Sony

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Guido Fischer, 11.06.2022, RONDO Ausgabe 3 / 2022



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

Belcantissimo!

Alle 50 Jahre feiern die beiden unumstritten berühmtesten Stimmen in der Operngeschichte gemeinsam […]
zum Artikel

Pasticcio

Hoch geehrt. Arm gestorben

Er saß Frühjahr 1959 bei den Aufnahmen zu „Kind of Blue“, einer der bedeutendsten Jazzplatten […]
zum Artikel

Da Capo

Salzburger Festspiele (A)

Preistreiber des Jahres bei den Salzburger Festspielen (angeblich bis 2000 Euro pro Schwarzmarkt- […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top