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Wachschutz für Genuss: Mozarts Costa-Geige reist nach Meck-Pomm © ISM
Auch auf dem Instrumentenmarkt sind bisweilen richtige Schnäppchen möglich. Gemäß des Resterampen-Mottos: „Alles muss raus“. So gibt es bei einem Anbieter gebrauchter Violinen (was denn auch sonst!) tatsächlich eine über 250 Jahre alte Geige für jetzt nur noch 1.050 Euro! Dabei handelt es sich doch gar um ein Modell „Stradivarius“! Zu den weiteren Repliken, die einen prominenten Namen tragen, gehört zudem ein „Guadagnini“-Modell (1.400 Euro). Und gleich zwei Geigen im Stile des italienischen Instrumentenbau-Maestros Pietro Antonio Dalla Costa finden sich ebenfalls im Sortiment. Dass es sich dabei natürlich nicht um Originale handelt, verrät auch hier der Blick aufs Preisschild. Denn für eine echte „Costa“ muss man schon eine sechsstellige Summe auf die Theke legen. Wobei es sogar ein Instrument aus der Werkstatt des Venezianers gibt, das so wertvoll ist, dass man es nur unter strengster Bewachung hören kann. Denn dabei handelt es sich um jene „Costa“-Geige aus dem Jahr 1764, auf der ab 1781 Wolfgang Amadeus Mozart konzertierte!
Lange befand sich das kostbare Instrument im Privatbesitz. 2013 bekam das Salzburger Mozarteum die Violine als Geschenk überreicht, womit man seitdem drei authentische „Mozart“-Geigen im Besitz hat. Hören kann man diese aber eben nur zu besonderen Anlässen.
Wie im Fall der „Costa“, für die man nun extra ein umfangreiches Konzertwochenende zusammengestellt hat. Im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ist es dem aktuellen Preisträger in Residence, dem österreichischen Geiger Emmanuel Tjeknavorian vergönnt, unter dem Motto „Mythos Mozart-Geige“ den Viersaiter zu bespielen.
Erstmals in die Hände bekam Tjeknavorian das Instrument 2017. „Plötzlich ging die Tür zum Himmel quasi auf und mir wurde diese Geige übergeben“, erinnert sich der Musiker. „Man muss sich vorstellen: Als Musiker beschäftigt man sich sein Leben lang mit Mozart, spielt seine Werke, kann ihn aber nicht greifen und dann darf man ein Objekt berühren, das er berührt hat. Es hat sich herausgestellt, dass die Geige wunderbar zu meinem Spiel passt und somit ist eine gewisse Chemie entstanden.“
Unter den strengen Augen zweier hochrangiger Stiftungsmitarbeiter darf die „Costa“-Geige also noch bis zum 17. Juli in Mecklenburg-Vorpommern verweilen. Und im beschaulichen Ulrichshusen ist Tjeknavorian zusammen mit u.a. Pianist Kit Armstrong, dem Armida Quartett sowie dem Deutschen Kammerorchester Berlin dabei zu erleben, wie er auf Mozarts Geige dessen Werke vielleicht ganz neu entdeckt.
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