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Gleich zu Beginn wird es wissenschaftlich, aber nicht unverständlich kompliziert. Um den Weg des Klangs von der Schallquelle bis zum Hörer nachzuzeichnen, gibt es einen kleinen Exkurs in Sachen „Geometrische Raumakustik“. Ein Feld, das gerade bei der Planung von Konzertsälen beachtet werden will. Nach ein bisschen Zahlensalat wird alles mit entsprechenden Skizzen für jeden nachvollziehbar. „Räume“ heißt das Kapitel, das den mit „Aspekte – Parameter“ überschriebenen dritten Band der Reihe eröffnet, in dem alles zur Sprache kommt, was klingende Interpretation ausmacht und von welchen verschiedensten Faktoren sie abhängt. Dazu gehört eben auch die genaue Betrachtung entsprechender Klangräume, wie es sie etwa in den Musikmetropolen Leipzig, Wien, Berlin oder Paris gibt. Nicht unwichtig sind aber auch die Instrumente und ihre Entwicklung. Wie etwa das Klavier, dessen Geschichte genauso unter die Lupe genommen wird wie die der Gesangsstimme im Wandel der Zeit und im Spannungsfeld zwischen Alter und Neuer Musik. Im Laufe der Untersuchungen, die ausschließlich von Fachautoren stammen, die das Schreiben verstehen (u.a. Ulrich Mosch, Heinz von Loesch, Thomas Seedorf), wird außerdem genauer hingeschaut, wie sich seit dem 19. Jahrhundert das Verständnis von Tempo, Dynamik und Phrasierung geändert hat. Mit diesem Band wird die „Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert“ abgerundet und damit ein Forschungsprojekt beendet, das nicht nur in dieser Buch-Form einmalig sein dürfte. Damit hört man ab sofort Musik mit anderen Ohren.
Guido Fischer, 15.04.2023, RONDO Ausgabe 2 / 2023
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