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Pianistin Olga Scheps (c) Uwe Arens
Über die Kindheit von Franz Liszt ist kaum etwas bekannt. Außer, dass der „Franzi“ eine schwächliche Konstitution besaß und immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen hatte. Dies hinderte ihn aber nicht daran, sich schon früh den Ruf als pianistisches Wunderkind zu erarbeiten. Wobei sein die Karriere managender Vater daran entsprechenden Anteil hatte. Und so verließ man am 8. Mai 1822 Liszts burgenländischen Geburtsort Raiding, um in Wien erstmals für Furore zu sorgen. Zehn Jahre alt war Liszt, als er Abschied von Raiding nahm, das 100 Kilometer südlich von Wien liegt. Aber bis heute ist er dort omnipräsent. Das Geburtshaus ist noch zu besichtigen. Der Raidinger Liszt-Verein verwaltet eine ständig anwachsende Liszt-Bibliothek. Und seit 2006 ehrt man Liszt mit einem international hochkarätig besetzten Festival. Wobei aber nicht nur Klavierfans auf ihre Kosten kommen. Neben großen Orchesterkonzerten gibt es auch Auftritte von Ensembles, die den Balkan-Groove im Blut haben. Wie etwa das vierköpfige Janoska Ensemble, das mit seinem funkenschlagenden Mix aus Pop, Jazz, Weltmusik und der Klassik die Juni-Edition des „Liszt Festival“ auf entsprechende Temperaturen bringt.
Denn traditionell gibt es das von der Intendanten-Doppelspitze Eduard und Johannes Kutrowatz verantwortete „Liszt Festival“ in zwei Staffeln; neben dem Juni auch im Oktober. Und hier wie da darf natürlich die große Pianistenzunft nicht fehlen. Während im Herbst u.a. Olga Scheps und Maria Radutu gastieren, ist im Sommer neben Lise de la Salle erneut Boris Bloch zu erleben. „Als ich 2010 das erste Mal in Raiding spielte, war mir, als wäre ich vom ersten bis zum letzten Ton auf Flügeln getragen worden“, so der Klavier-Virtuose. „Welch ein Glück ist es für alle Musikliebhaber der Welt, dass Raiding, der heilige Ort für uns Pianisten, zur Pilgerstätte von Franz Liszt geworden ist.“
Der Eröffnungstusch gebührt dem Geiger Yury Revich, der neben Werken von Strauss und anderen großen Komponisten auch eine Uraufführung, eine eigens für das Liszt Festival kreierte Hommage an Franz Liszt, präsentiert. Obendrein wird der Konzertabend mit Liedern und Arien komplettiert. Um Oper geht es bei einem der beiden Juni-Programme des Orchesters Wiener Akademie unter Martin Haselböck. Dieser seit 2009 hier als Residenzorchester des Liszt Festivals Raiding wirkende Klangkörper spielt vom 13-jährigen Liszt die Ouvertüre zu seiner Oper „Don Sanche ou Le château d’amour“, die mit großem Erfolg in der Pariser Oper uraufgeführt wurde. Außerdem garantiert Pianist Michael Schöch eine absolute Rarität, wie Haselböck verrät: „Die virtuose Orgelfantasie über den Choral Meyerbeers wurde von Marcel Dupré orchestriert, von Busoni für Klavier bearbeitet. In dieser Version erklingt das brillante Werk zum ersten Mal.“
Weitere Highlights der Juni-Ausgabe sind zudem Konzerte des radio.string.quartets und des Strauss Festival Orchester Wien unter Christoph Koncz. Im Oktober dann darf man sich auch auf ein von Geiger Benjamin Schmid gegründetes Quartett sowie ein weiteres Konzert mit dem Orchester Wiener Akademie samt Pianist Eduard Kiprsky freuen.
Liszt Festival Raiding
9. bis 25. Juni & 6. bis 22. Oktober
www.lisztfestival.at
Tickets: +43 (26 19) 5 10 47
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