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„Alle Musik, die sich in Ehrerbietung dem Göttlichen, dem Heiligen, dem Unaussprechlichen nähert, ist religiöse Musik im vollen Wortsinne.“ Dies war das unerschütterliche Credo Olivier Messiaens. Doch statt in seinen musikalischen Lobpreisungen in heiliger Andacht zu verharren, nutzte der 1992 verstorbene Franzose kompositorisch alle konstruktiven Freiheiten, um seinem Überwältigtsein vor dem Geschaffenen Ausdruck zu verleihen. 2008 wurde der 100. Geburtstag des Lehrers von Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen mit einer 32-CD-Box in einer limitierten Auflage gefeiert. Fünf Jahre später erlebt diese kurz nach Erscheinen ausverkaufte „Complete Edition“ die überfällige, wenngleich erneut begrenzte Neuauflage. Der Titel ist weiterhin leicht irreführend. Denn hier handelt es sich nicht um eine Gesamteinspielung von Messiaens Schaffen, sondern um die vollständige Bündelung jener Werke, die zwischen 1962 und 2008 für die Labels Deutsche Grammophon und Decca aufgenommen worden sind. Und kurz vor Produktionsschluss konnte tatsächlich Daniel Hope noch eine Violin-Fantasie weltersteinspielen. Denn Schwerpunkt bilden selbstverständlich Messiaens Orchesterwerke, Klavier- und Orgelzyklen sowie seine Oper „Saint François d’Assise“ in den durchweg Maßstäbe setzenden Interpretationen u. a. von Boulez, Yvonne Loriod und Olivier Latry. Doch auch die Seitenwege in Messiaens riesigem Nachlass sind unbedingt erkundenswert! Herrlich surreal erweisen sich die Wasserspiele in „Fête des belles eaux“ fürs elektronische Ondes Martenot. Und was für ein unbeschwerter Zauber ist Messiaen da 1986 mit seinem Klarinetten-„Lied im Stile Mozarts“ aus der Feder geflossen!
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 4 / 2013
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