Startseite · Klartext · Pasticcio
Wir wussten es schon immer: Dirigentinnen müssen aussehen wie Hexe Wackelzahn, um überhaupt Orchester zu Höchstleistungen anspornen zu können. Doch für diese steile These gebührt nicht etwa dem Autor der von der EMMA-Redaktion verliehene „Pascha“-Preis, sondern dem russischen Dirigenten Vasily Petrenko.
In einem Gespräch mit der norwegischen Tageszeitung „Aftenposten“ stellte der Chefdirigent vom National Youth Orchestra, der Royal Liverpool Philharmonic und nun auch der Oslo Philharmonic klar, dass Frauen nicht vor ein Orchester gehören. Allein schon an der Vereinbarkeit von Job und Familie hat er da so seine Zweifel. Das für ihn stärkste Argument könnte aber glatt aus der Steinzeit stammen. „Wenn ein hübsches Mädchen am Pult steht, könnten das die Musiker auf andere Gedanken bringen“, so Petrenko. Logische Schlussfolgerung wäre demnach, dass sich die bisher erfolgreichen Dirigentinnen wie Marin Alsop, Simone Young, Susanna Mälkki und Anu Tali entweder nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen oder sich unters verunstaltende Skalpell legen sollten.
Nun aber hat Petrenko für seine Chauvi-Sprüche glücklicherweise derart Gegenwind bekommen, dass er ein wenig zurückgerudert ist. Mit seiner Aussage wollte er nur die aktuelle Situation in seiner alten Heimat Russland beschreiben. Den vielleicht bedenkenswertesten Kommentar hat hingegen Dirigent André de Ridder formuliert: „Was ist eigentlich mit männlichen Orchestermusikern, die abgelenkt sind, wenn am Pult plötzlich ein attraktiver Mann steht?“
Mit seinen beliebten Hörbiografien gewährt BR-Klassik auf unterhaltsame Art Einblicke in das […]
zum Artikel »
Er war der Sohn einer Klavierlegende. Trotzdem ließ sich Peter Serkin vom langen Schatten seines […]
zum Artikel »
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Olivier Messiaens Turangalîla-Sinfonie zählt ohne Zweifel zu den eindrücklichsten und gewaltigsten Monumenten der Sinfonik des 20. Jahrhunderts. Dieses mit 80 Minuten überlange Monstrum von Sinfonie spielt man nicht ohne Weiteres – weder live im Konzertsaal, noch auf CD ein. Und so war es durchaus ein Ereignis, als das Mannheimer-Nationaltheaterorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Alexander Soddy diesen Meilenstein in Prä-Corona-Zeiten dank Spendenunterstützung als […] mehr »