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Es gibt sie weiterhin, diese musikalischen Zeugnisse auch von großen Meistern, die lange in den dunklen Kanälen verstummen, bis sie endlich das Licht der Öffentlichkeit erblicken können. So wurde bei den Kasseler Musiktagen erst jetzt das Oratorium „Symeon der Stylit“ von Ernst Krenek in Deutscher Erstaufführung präsentiert. „Der Inhalt des Oratoriums ist die Geschichte des heiligen Symeon, der im 5. Jahrhundert n. Chr. in Syrien 37 Jahre seines Lebens auf einer Säule stehend verbracht haben soll“, so der Österreicher Krenek über das 40-minütige Werk, das er 1936 und damit zwei Jahre vor seiner Emigration in die USA komponiert hatte. Nach der späten Salzburger Uraufführung 1988 urteilte die „Süddeutsche Zeitung“: „ein Kunst-Stück großen Formats, […] überwältigend in seiner unmittelbaren Wirkung, trotz formaler Strenge von mitreißendem dramatischen Elan.“ Erstmals nach schon 260 Jahren erklang hingegen in Weimar das Singspiel „Das Orakel“ von Johann Adam Hiller. Und bedanken für diese Fundsache muss man sich zuallererst bei den Mitarbeitern einer Thüringer Recycling-Firma. Die hatten nämlich den jahrhundertealten Klavierauszug vom Sortierband gezogen.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 6 / 2013
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