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Böse Zungen behaupten, dass Luigi Cherubini der Prototyp eines Wendehalses gewesen sei. Denn in seiner Wahlheimat Frankreich hatte der gebürtige Italiener auf den jeweiligen Zeitgeschmack ebenso treffsicher reagiert wie auf die politisch wechselnden Machtverhältnisse. Andererseits hatte Cherubini noch zu Lebzeiten die prominentesten Unterstützer: ob Haydn, Mendelssohn, Spohr und nicht zuletzt Beethoven, der den Kollegen immerhin als »größten Komponisten« seiner E poche ausrief. Auslöser für diese superlativischen Worte waren vor allem auch Cherubinis »Requiem«- Vertonungen, die zwischen schlichtem Melos und dramatisch- erregter Opernhaftigkeit changieren. Dennoch kursiert Cherubini bis heute immer noch als eine Art Geheimtipp. Trotz solcher Fürsprecher wie Arturo Toscanini und vor allem Riccardo Muti, der seit Anfang der Siebzigerjahre unermüdlich an einer Cherubini-Renaissance arbeitet. Von da an hat Muti gerade mit dem Chor und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks immer wieder hochgelobte Einzeleinspielungen von Messen und Motetten vorgelegt. Anlässlich Cherubinis 250. Geburtstags wurden nun alle Aufnahmen zu einer 7-CD-Box gebündelt. Und mit ihr hält man die derzeit umfangreichste Sammlung zum Schaffen dieses großen Unbekannten in den Händen.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 5 / 2010
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