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Das Chopin-Jahr, so jung es noch ist, dürfte mit dieser Aufnahme seinen Mittagspunkt erreicht haben. Friedrich Gulda spielt Chopin. Seinem Sohn Paul verdanken wir die Ausgrabung der klanglich erstaunlich präsenten Privatmitschnitte aus den Fünfzigerjahren. Im Falle der Préludes montierte Guldas Sohn zwei Versionen auf sehr unterschiedlichen Instrumenten, was etwas fragwürdig ist, aber unser Staunen über Guldas Beherrschung der Sprache Chopins nicht mindert. Präludien der Extreme, überaus vehement in den schnellen Nummern, was man erwarten konnte, umso überraschender das Pianissimo-Dämmern an der Grenze des Stillstandes in den langsamen, etwa dem Lento in Fis-Dur. Wann hat man zuletzt einen klanglich derart verfeinerten, spannungsvoll ausgesungenen Chopin hören können? Und wenn nach dem unglaublich dramatisch gesteigerten Mittelteil des »Regentropfen«-Préludes die winzige Überleitung – ein paar Achtelnoten bloß – kommt, horcht man auf, als erlebe man sie zum ersten Mal. Guldas Entdeckungs-Eindringlichkeit scheint Abgespieltes magisch zu verjüngen. Auch die Barcarolle und einige Nocturnes bewegen sich in diesen Regionen. Solche Funde müssen die juvenile Konkurrenz erbleichen lassen.
Matthias Kornemann, RONDO Ausgabe 2 / 2010
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