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Fast ein Dreivierteljahrhundert hatte sie gute Gottesdienste verrichtet. Dank ihrer konnten die Strafgefangenen zumindest spirituell die hohen Mauern der Hamburger Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel überwinden. Da jedoch in den letzten Jahrzehnten die 1906 vom Orgelbauer Paul Rother gebaute Gefängnisorgel kaum jemanden mehr aus der Zelle herauslockte, wurde 2008 ihre Entlassung beschlossen. Und prompt fand das Instrument ein neues Zuhause – in der orgellosen Schlosskirche im vorpommerschen Franzburg. Nachdem man nun die Rother-Orgel für einen symbolischen Euro freigekauft und passgenau eingebaut hat, ist die evangelische Gemeinde in Franzburg glücklich. Und den gläubigen Häftlingen in Santa Fu, wie das Hamburger Gefängnis im Volksmund auch genannt wird, bleibt ja wenigstens noch eine kleine Standorgel.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 4 / 2009
Macht seinem Namenspatron auch auf Tonträger alle Ehre: Unter der Leitung von Ralf Otto hat der […]
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Stimmt’s? Für heutige Ohren kaum noch vorstellbar sind die Reibungen und Schwebungen im Klang entfernter Tonarten, mit denen man in der Musik vor 1650 leben musste. Oder sogar gut lebte. Sie verliehen den Tonarten Charakter und unterschiedliche Farben. Diesen Faltenwurf hat die heute übliche gleichstufige Stimmung glattgebügelt. Doch es gibt einen dritten Weg: Die „Wohltemperierte Stimmung“, die Andreas Werckmeister entwickelt hatte und deren Durchführung er beschrieb (das Stimmen […] mehr »