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Eigentlich war der »Lituus« ja das Amtszeichen der römischen Auguren. Der Name dieses gekrümmten Stabes übertrug sich indes schon im alten Rom auf ein militärisches Blasinstrument von länglich-gebogener Form, das u.a. im Totenkult Verwendung fand. Überraschenderweise verlangt die Partitur von Johann Sebastian Bachs Begräbnismotette »O Jesu Christ, mein’s Lebens Licht« (BWV 118) nach zwei solcher Litui. Was für Instrumente das sein könnten, hat man lange Zeit nicht gewusst. Nun beauftragten Musikwissenschaftler der Basler Schola den in Edinburgh lehrenden Mathematiker Alistair Braden mit der Berechnung eines solchen Instruments auf Basis der musikalisch greifbaren Daten (z.B. Tonumfang). Heraus kam ein alphornartiges Gerät, das man von dem Schweizer Alphornbauer Matteus Wetter umgehend konstruieren lies. Bei Spiegel online kann man es sogar anhören. Ob das nun tatsächlich Bachs »Lituo« ist?
Michael Wersin, 15.03.2014, RONDO Ausgabe 4 / 2009
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