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Alter Wein in neue Schläuche: Nicht selten funktioniert so Wissenschaft. Wie Musikethnologen schon vor 100 Jahren gezeigt haben, empfi nden »Naturvölker«, die nichts mit europäischer Musik zu tun haben, Durakkorde als angenehm, Mollakkorde und Dissonanzen als unangenehm. Das Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften hat nun »entdeckt«, dass Angehörige des afrikanischen Mafa-Stammes bei europäischer Tanzmusik von Bach bis Rock’n’Roll die drei Grundstimmungen fröhlich, traurig oder bedrohlich eindeutig zuordnen konnten. Während die ethnologischen Urväter allerdings daraus kaum Schlüsse über die dem Menschen innewohnende »musikalische Natur« zu ziehen wagten, spricht man heute forsch von »angeborenen emotionalen Lautmustern«. Und ignoriert die zahlreichen kulturell motivierten »Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt«, befand einst Joseph Haydn. Gegenbeispiele.
Christoph Braun, RONDO Ausgabe 3 / 2009
„Wer nur für Kuschelklassik wirbt, der weiß nicht, was statt ihrer stirbt!“ Das ist nur eine […]
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Es ist ja nicht so, als ob Richard Wagner keinerlei Wertschätzung auch in der Kunst und speziell […]
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Reisebeschränkt: Wer würde jetzt nicht gerne dem Alltagseinerlei entfliehen, etwa unter die Sonne Italiens? Auch der junge Johann Sebastian Bach muss sich für seine Sehnsucht nach Italien aufs virtuelle Gastspiel bescheiden, denn über die Alpen schafft er es zu Lebzeiten nie. Wobei er dabei auch weniger an Strände, Tempel und Sprizz gedacht hat, als an die aufregenden musikalischen Impulse, die von der jungen Konzertform ausgingen. Virtuoser Biss, leidenschaftlicher Überschwang, Balance […] mehr »